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Erfahren Sie hier, was der Magnetresonanz-gestützte fokussierte Ultraschall ist, welche Vorteile mit der innovativen Therapie verbunden sind, welche Nebenwirkungen auftreten können und wie dieses nicht-invasive Verfahren bei Tremor-dominantem Parkinson wirkt.
Der fokussierte Ultraschall ist ein neurochirurgisches Verfahren, das bei Menschen mit Parkinson eingesetzt wird, bei denen das Zittern sehr dominant ist und Medikamente nicht die erwünschte Linderung bringen. Dabei werden zwei Verfahren miteinander kombiniert: die Magnetresonanztomografie (MRT) als bildgebendes Verfahren und die Ultraschallbehandlung. Das MRT hilft dabei, den Bereich, der behandelt werden soll, zu identifizieren. Die gebündelten Ultraschallwellen zerstören die problematischen Zellen.
Der MRgFUS ist ein noch relativ junges Verfahren, das bislang in wenigen deutschen Kliniken praktiziert wird. Es ist jedoch als Behandlungsverfahren bei Parkinson-Tremor anerkannt, wurde bereits an vielen Menschen weltweit angewendet und kann gute Behandlungserfolge vorzeigen.
Bei Parkinson ist in der klinischen Praxis meist der Thalamus Zielobjekt der Schallwellenbehandlung. Er ist ein Teil des Zwischenhirns, der unter anderem für die Steuerung von Bewegungen wichtig ist. Ganz konkret wird hier der ventrale mittlere Thalamuskern (VIM-Kern) behandelt. Dieser Kern vermittelt zum Beispiel motorische Signale zwischen verschiedenen Gehirnarealen, damit wir letztlich unsere Bewegungen ausführen können. Durch den krankheitsbedingten Dopaminmangel bei Parkinson kommt es zur Überaktivität der Nervenzellen im Thalamus und in der Folge zu fehlerhaften Signalübertragungen im neuronalen Netzwerk, die das Zittern hervorrufen. Der VIM-Kern als Schaltstelle für motorische Signale verstärkt diese fehlerhaften Signale.
Daher schalten die Neurolog:innen mithilfe des MRgFUS bestimmte Nervenzellen im VIM-Kern des Thalamus durch punktgenaue Hitzeeinwirkung aus. Somit werden die fehlerhaften motorischen Signale nicht mehr an den motorischen Kortex (Teil der Hirnrinde, der unsere bewussten Bewegungen steuert) weitergeleitet. Die Folge: Die Feinabstimmung in den Bewegungen funktioniert wieder besser, das Zittern lässt in den meisten Fällen deutlich nach.
Wie kommt es zum Tremor bei Parkinson? Die Parkinson-Krankheit entsteht, weil sich Eiweiße in den Dopamin-produzierenden Nervenzellen der Substantia nigra (schwarze Substanz) falsch falten, verklumpen und sich in den Zellen anreichern. Mit der Zeit führt dies zum Untergang dieser Zellen. In der Folge kommt es zu einem Dopaminmangel, der zu den Parkinson-typischen Symptomen wie Zittern, aber auch Muskelsteifheit (Rigor), Bewegungsverlangsamung (Bradykinese) und nicht-motorischen Symptomen wie Depressionen oder Ängsten führt. Der Tremor bei Parkinson ist in erster Linie ein Ruhetremor. Er tritt auf, wenn die Muskeln völlig entspannt sind, etwa, wenn Ihr Arm locker an der Seite herunterhängt. Bei Aktivität geht das Zittern hingegen meistens zurück. Daneben kann das Zittern auch als Haltetremor in Erscheinung treten. Dann ist das rhythmische Wackeln der Hand auch zu beobachten, wenn Sie Ihren Arm nach vorn ausgestreckt oder ein Glas mit Wasser halten.
Die Parkinson-Krankheit entsteht, weil sich Eiweiße in den Dopamin-produzierenden Nervenzellen der Substantia nigra (schwarze Substanz) falsch falten, verklumpen und sich in den Zellen anreichern. Mit der Zeit führt dies zum Untergang dieser Zellen. In der Folge kommt es zu einem Dopaminmangel, der zu den Parkinson-typischen Symptomen wie Zittern, aber auch Muskelsteifheit (Rigor), Bewegungsverlangsamung (Bradykinese) und nicht-motorischen Symptomen wie Depressionen oder Ängsten führt.
Der Tremor bei Parkinson ist in erster Linie ein Ruhetremor. Er tritt auf, wenn die Muskeln völlig entspannt sind, etwa, wenn Ihr Arm locker an der Seite herunterhängt. Bei Aktivität geht das Zittern hingegen meistens zurück. Daneben kann das Zittern auch als Haltetremor in Erscheinung treten. Dann ist das rhythmische Wackeln der Hand auch zu beobachten, wenn Sie Ihren Arm nach vorn ausgestreckt oder ein Glas mit Wasser halten.
Zunächst werden den Patient:innen die Haare vom Kopf entfernt. Die Haut am Kopf wird lokal betäubt. Eine Vollnarkose ist während der Behandlung mit Ultraschall nicht nötig, da das Gehirn keinen Schmerz empfinden kann. Betroffene liegen während der Behandlung also bei Bewusstsein in einem Magnetresonanztomografen und bekommen eine Art Helm auf den Kopf gesetzt, der mit mehr als 1.000 kleinen Ultraschallsendern ausgestattet ist. Zwischen diesen Sendern und der Kopfhaut befindet sich Wasser, das zum Kühlen benötigt wird.
Die Neurolog:innen nutzen die Bildgebung des MRT, um zunächst den problematischen Bereich im Thalamus ausfindig zu machen, der behandelt werden soll. Da sie ihn nicht zu 100 Prozent genau finden können, tasten sie sich Stück für Stück vor. Dazu werden zunächst Probeschallwellen bei geringer Hitze unter 50 Grad in das vermutete Zielgebiet entsendet – bei dieser Temperatur werden die Nervenzellen nur kurzzeitig in ihrer Funktion beeinträchtigt. Sie erholen sich jedoch schnell wieder davon und werden nicht irreparabel geschädigt.
Der Patient oder die Patientin gibt während der Probeschallanwendungen immer wieder ein Feedback zur Intensität des Zitterns und zu etwaigen Nebenwirkungen. Auf diese Art tasten sich die Ärzt:innen allmählich an den zu behandelnden Bereich heran. Ist die Stelle gefunden, bei der das Zittern deutlich nachlässt, werden die Nervenzellen dort – weiterhin unter präziser Bildgebung – mit 57 bis 60 Grad Celsius für 10 bis 25 Sekunden punktgenau behandelt. Bei diesen Temperaturen wird das Gewebe gezielt zerstört, das benachbarte Gewebe bleibt hingegen unberührt.
Gut zu wissen: Der Tremor kann während einer Behandlung zunächst nur einseitig therapiert werden. Das bedeutet, dass sich nach der MRgFUS zunächst nur das Zittern an einem Arm verbessert. Aktuell (Stand: Juni 2025) ist das Verfahren nur zur Behandlung einer Körperseite zugelassen. In laufenden Studien wird aktuell untersucht, ob das Verfahren bei Parkinson-Tremor auch für die Therapie beider Körperseiten zugelassen werden kann.
MRgFUS – junges, aber anerkanntes Verfahren In den USA bekam das innovative fokussierte Ultraschallverfahren bereits 2018 die offizielle Zulassung als mögliches Behandlungsverfahren bei der Parkinson-Krankheit, bei der der Tremor als Symptom dominiert. In Deutschland war es im Januar 2021 so weit. Inzwischen wurden weltweit mehrere Tausend Menschen nach dieser Methode therapiert, sowohl mit Parkinson-Tremor als auch mit essentiellem Tremor. Letzterer ist ein Aktionstremor (Zittern bei Aktivität), der unter anderem auf einer Fehlfunktion von bestimmten Nervenzellen beruht.
In den USA bekam das innovative fokussierte Ultraschallverfahren bereits 2018 die offizielle Zulassung als mögliches Behandlungsverfahren bei der Parkinson-Krankheit, bei der der Tremor als Symptom dominiert. In Deutschland war es im Januar 2021 so weit. Inzwischen wurden weltweit mehrere Tausend Menschen nach dieser Methode therapiert, sowohl mit Parkinson-Tremor als auch mit essentiellem Tremor. Letzterer ist ein Aktionstremor (Zittern bei Aktivität), der unter anderem auf einer Fehlfunktion von bestimmten Nervenzellen beruht.
Die Vorteile der MRgFUS sind zahlreich. Der Magnetresonanz-gestützte fokussierte Ultraschall:
Wie jedes größere medizinische Behandlungsverfahren birgt auch der Magnetresonanz-gesteuerte fokussierte Ultraschall gewisse Risiken für Menschen, die das Verfahren in Anspruch nehmen. Diese sind jedoch eher selten, meist mild ausgeprägt und überwiegend vorübergehender Natur. Zu den möglichen Nebenwirkungen des Ultraschallverfahrens gehören:
Neben möglichen Nebenwirkungen während der Ultraschallbehandlung zählt das mehrstündige Liegen im Magnetresonanztomografen zu den Nachteilen der Behandlung. Das Liegen in Ruhe für mehrere Stunden in der engen Röhre kann für Betroffene mit einer gewissen Anstrengung verbunden sein.
Auch wenn bereits viele Tausend Patientinnen mit Parkinson-Tremor und essenziellem Tremor mit dem MRgFUS behandelt wurden, ist die Studienlage aufgrund des jungen Verfahrens noch nicht so gut wie bei der Tiefen Hirnstimulation (THS), gerade, was die Langzeitwirkung angeht. Daneben lässt sich mit dem Verfahren nur der Tremor, nicht aber die anderen Parkinson-Symptome wie Muskelsteifheit (Rigor) oder Bewegungsverlangsamung (Bradykinese) therapieren. Auch kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Zittern nach einigen Monaten oder Jahren wieder zurückkommt.
Die Deutsche Hirnstiftung hält die MRgFUS-Behandlung für Patient:innen mit Parkinson für besser geeignet als die Tiefe Hirnstimulation (THS), wenn:
Was sind die Vorteile der Tiefen Hirnstimulation? Im Vergleich zum fokussierten Ultraschall sind die langfristigen Behandlungserfolge der THS besser durch Studien belegt. Diese stehen beim MRgFUS noch aus, weil das Verfahren noch recht neu ist. Ein weiterer Vorteil eines Hirnschrittmachers ist, dass die motorischen Symptome auf beiden Körperseiten behandelt werden können. Dies ist bislang bei der Ultraschallbehandlung noch nicht möglich. Daneben können sich durch die THS auch weitere Symptome wie Muskelsteifheit, Bewegungsverlangsamung und auch Schlafstörungen oder Antriebslosigkeit bessern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, welches Verfahren für Sie am besten geeignet ist, um den starken Tremor oder andere fortgeschrittene Parkinson-Symptome zu lindern.
Im Vergleich zum fokussierten Ultraschall sind die langfristigen Behandlungserfolge der THS besser durch Studien belegt. Diese stehen beim MRgFUS noch aus, weil das Verfahren noch recht neu ist. Ein weiterer Vorteil eines Hirnschrittmachers ist, dass die motorischen Symptome auf beiden Körperseiten behandelt werden können. Dies ist bislang bei der Ultraschallbehandlung noch nicht möglich. Daneben können sich durch die THS auch weitere Symptome wie Muskelsteifheit, Bewegungsverlangsamung und auch Schlafstörungen oder Antriebslosigkeit bessern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, welches Verfahren für Sie am besten geeignet ist, um den starken Tremor oder andere fortgeschrittene Parkinson-Symptome zu lindern.
Da Patient:innen bei diesem Behandlungsverfahren entsprechend vorbereitet werden müssen und die Suche nach dem exakten Behandlungsbereich im Gehirn sowie die Rücksprache mit den Ärzt:innen Zeit in Anspruch nimmt, dauert die MRgFUS Behandlung im Klinikum Kiel beispielsweise zwischen drei und vier Stunden. Die Ultraschalltherapie wird im Rahmen eines stationären Aufenthalts durchgeführt.
Neben dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel und dem Universitätsklinikum Bonn führen Neurolog:innen der Paracelsus Elena Klinik in Kassel das innovative Verfahren des fokussierten Ultraschalls durch. Daneben können Sie den Magnetresonanz-gesteuerten fokussierten Ultraschall zur Behandlung eines Parkinson-Tremors im Universitätsklinikum Freiburg vornehmen lassen.
Es ist nur ein Behandlungszyklus für eine Körperseite notwendig. Dieser wird an einem Stück in wenigen Stunden durchgeführt. Sie brauchen demnach mit nur einem stationären Klinikaufenthalt rechnen.
Laut einer US-Studie unter der Leitung von Dr. Casey H. Halpern von der Stanford-Universität, hält die positive Wirkung bei der Mehrzahl der Proband:innen mit starkem Tremor auch nach drei Jahren noch an. Jedoch ist nicht auszuschließen, dass das unwillkürliche Zittern in einzelnen Fällen nach Monaten oder Jahren zurückkehrt.
Bislang haben die Krankenkassen die Kosten für den fokussierten Ultraschall nur begrenzt übernommen. Doch inzwischen (Stand: Juni 2025) sollen die Krankenkassen die Behandlung übernehmen. Fragen Sie bei Ihrer Kasse nach, wie die Leistungen diesbezüglich sind.