Parkinson: Nützliche Hilfsmittel für den Alltag

In diesem Artikel stellen wir Ihnen nützliche Hilfsmittel für den Alltag vor. Wir zeigen, wie Sie Ihre Wohnung sicherer gestalten, welche technischen Hilfen im Alltag wertvoll sein können und wie Sie sich optimal auf neue Herausforderungen einstellen.

Hilfsmittel für mehr Sicherheit zu Hause

Wenn Sie mit Parkinson leben oder ein Angehöriger Parkinson hat, wissen Sie, wie wichtig ein sicheres Umfeld zu Hause ist. Rutschfeste Teppiche, Haltegriffe im Badezimmer, Treppenlifte oder Gehstöcke – die Sicherheit Zuhause kann mit einfachen Hilfsmitteln und Anpassungen erheblich verbessert werden. Jedes dieser Hilfsmittel, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen, trägt dazu bei, die Unabhängigkeit und Lebensqualität zu erhalten und das Sturz- und Unfallrisiko zu verringern. Studien zeigen, dass eine sichere Wohnumgebung und passende Hilfsmittel das Sturzrisiko um bis zu 30 Prozent reduzieren können. Lassen Sie uns gemeinsam die vielen hilfreichen Tipps für Ihr sicheres Zuhause erkunden.

Beleuchtung und Nachtlichter

Dunkle Räume, unerwartete Hindernisse und mangelnde Orientierung können das Risiko für Stürze und Unfälle erhöhen. Doch schon kleine Veränderungen, wie die richtige Beleuchtung und der Einsatz von Nachtlichtern, können einen großen Unterschied machen. Gut platzierte Lichtquellen schaffen nicht nur eine angenehme Atmosphäre, sondern geben auch ein Gefühl der Sicherheit und unterstützen die Selbstständigkeit. 

• Nachtlichter: Diese sollten Sie in allen Räumen, insbesondere auf dem Weg zum Badezimmer, installieren, um nächtliche Stürze zu vermeiden.
• Licht mit Bewegungsmeldern: Durch Bewegungsmelder aktivierte Lichter sorgen für ausreichend Helligkeit in der Dunkelheit. Sobald eine Bewegung registriert wird, gehen Lichter an und verhindern so Stürze.

Anti-Rutsch-Matten und Bodenbeläge

Ein eigentlich sicherer Schritt wird plötzlich zur Unsicherheit und der vertraute Gang durch die Wohnung birgt ungeahnte Stolperfallen. Besonders glatte oder rutschige Böden können der Grund für Stürze sein. Doch es gibt einfache, effektive Lösungen, um diese Risiken zu minimieren: Anti-Rutsch-Matten und sichere Bodenbeläge. Diese Hilfsmittel schaffen eine stabile Basis, geben Ihnen Halt und Sicherheit auf jedem Schritt und sorgen dafür, dass Sie sich in Ihrem Zuhause wieder sicher und geborgen fühlen können.

• Anti-Rutsch-Matten: Diese Matten können auf glatten Böden, in Duschen oder Badewannen verwendet werden, um das Rutschrisiko zu verringern. Sie sind besonders wichtig in Bereichen, in denen Wasser auf den Boden gelangt.
• Anti-Rutsch-Beschichtungen: Spezielle Beschichtungen für Fliesen und andere glatte Böden erhöhen die Rutschfestigkeit und helfen, Stürze zu vermeiden.
• Teppichkanten und Stolperfallen beseitigen: Achten Sie auch darauf, dass Teppiche flach aufliegen und keine Ecken hochstehen, um Stolperfallen zu vermeiden. Entfernen Sie lose Kabel oder legen Sie sie so, dass sie keine Hindernisse darstellen.

Haltegriffe und Handläufe

Was früher selbstverständlich war, wie zum Beispiel das Aufstehen vom Stuhl, das Treppensteigen oder das sichere Bewegen im Badezimmer, fühlt sich plötzlich unsicher und anstrengend an. Kleine Stolperfallen oder der Verlust des Gleichgewichts können das Wohlgefühl in den eigenen vier Wänden beeinträchtigen. Doch Sie müssen diese Hürden nicht allein bewältigen. Haltegriffe und Handläufe sind einfache, aber wirkungsvolle Helfer, die Ihnen Sicherheit, Halt und Unterstützung im Alltag bieten. Sie helfen Ihnen, sich frei und selbstständig zu bewegen – ohne Angst vor dem nächsten Schritt.

• Haltegriffe: Diese sollten strategisch in Bereichen angebracht werden, in denen das Risiko zu stürzen besonders hoch ist, wie z. B. im Badezimmer (in der Nähe der Toilette, Dusche und Badewanne) oder neben Treppen. Haltegriffe bieten zusätzliche Unterstützung und Stabilität.
• Handläufe: An beiden Seiten von Treppen montiert, bieten Handläufe Sicherheit beim Treppensteigen und senken das Sturzrisiko.

Gehhilfen

Wenn Bewegungen unsicher werden und jeder Schritt mit Risiken einhergeht, kann das Gefühl von Sicherheit schnell schwinden. Gehhilfen können hier eine wertvolle Unterstützung bieten – sei es ein Gehstock, ein Rollator oder andere Hilfsmittel, die speziell dafür entwickelt wurden, Ihnen wieder Halt und Stabilität zu geben. Diese kleinen Begleiter sind nicht nur praktische Helfer, sondern auch Vertrauenspartner, die Ihnen helfen, sich sicherer zu fühlen und sich im eigenen Zuhause und darüber hinaus freier zu bewegen. 

• Gehstöcke: Einfache Gehstöcke bieten eine zusätzliche Stütze und helfen, das Gleichgewicht zu halten. Modelle mit rutschfesten Griffen und breiten, stabilen Fußteilen sind besonders sicher.
• Rollatoren: Rollatoren bieten eine stabile Unterstützung beim Gehen. Einige Modelle sind mit zusätzlichen Funktionen wie Sitzflächen, Bremsen und Körben ausgestattet, die das tägliche Leben erleichtern. Spezielle Parkinson-Rollatoren sind zudem mit einer “Stopp-Funktion“ versehen, die hilft, Bewegungsblockaden (Freezing) zu überwinden.

Spezielle Schuhe

Wenn Parkinson das Leben beeinflusst, können selbst einfache Alltagsaufgaben, wie das Gehen von einem Raum zum anderen, plötzlich unsicher und mühsam werden. Jeder Schritt verlangt Konzentration, und das Risiko, ins Stolpern zu geraten oder den Halt zu verlieren, wird zu einem ständigen Begleiter. Doch das muss nicht so sein. Speziell entwickelte Schuhe können Ihnen dabei helfen, wieder sicherer und stabiler auf den Beinen zu stehen. Sie bieten nicht nur mehr Komfort, sondern auch den nötigen Halt, um sich in Ihrem Zuhause und draußen freier zu bewegen. 

• Rutschfeste Schuhe: Schuhe mit rutschfesten Sohlen bieten einen stabilen Halt und damit auch einen besseren Schutz vor dem Ausrutschen. Diese Schuhe sind mehr als nur Fußbekleidung – sie sind ein Schritt zu mehr Selbstvertrauen und Sicherheit im Alltag. Daher sollten sie auch gut passen.
• Schuhe mit Klettverschluss: Klettverschlüsse erleichtern das An- und Ausziehen der Schuhe und bieten zudem eine individuelle Anpassung, die wiederum für zusätzlichen Halt sorgt.

Sitzmöglichkeiten und Aufstehhilfen

Schon das einfache Aufstehen von einem Stuhl oder das Hinsetzen nach einem langen Tag kann bei Parkinson zu einer Herausforderung werden, die Mut und Anstrengung erfordert. Doch auch in diesen Situationen gibt es Hilfsmittel, die Ihnen Unterstützung bieten können: Sitzmöglichkeiten und Aufstehhilfen. Diese Helfer sind darauf ausgelegt, Ihnen Halt und Stabilität zu geben, wann immer Sie sie brauchen – sei es beim Aufstehen vom Bett, beim Sitzen am Esstisch oder bei der täglichen Pflege. 

• Erhöhte Sitzmöbel: Erhöhte Stühle und Toilettensitze mit erhöhter Sitzfläche erleichtern das Hinsetzen und Aufstehen, da sie weniger Kraftaufwand erfordern. Modelle mit Armlehnen bieten zusätzlichen Halt und Sicherheit. Diese Sitzmöbel sind in verschiedenen Höhen erhältlich.
• Elektrische Aufstehsessel: Diese Komfortsessel sind mit einem motorisierten Mechanismus ausgestattet, der den Sitz anhebt und nach vorne kippt, um das Aufstehen zu erleichtern. Diese Sessel sind ideal für Menschen, die Probleme mit der Muskelkraft haben, und bieten zudem eine bequeme Sitzmöglichkeit. 
• Dreh- und Neigesessel: Zudem gibt es sogenannte Dreh- und Neigesessel, die sich leicht drehen und neigen und die Bewegung erleichtern. Das ermöglicht Ihnen, sich sicher hinzusetzen und aufzustehen. Sie sind besonders hilfreich in engen Räumen oder wenn das Umdrehen oder Hinsetzen schwierig ist.
• Duschstühle und -hocker: Diese stabilen Stühle und Hocker sind speziell für den Einsatz in der Dusche konzipiert und bieten eine sichere Sitzmöglichkeit, während Sie sich waschen. Sie sind rutschfest und häufig höhenverstellbar, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.
• Badewannenlifte: Ein Badewannenlift senkt und hebt Sie sicher in die Badewanne und wieder heraus. Diese Geräte sind besonders nützlich für Menschen, die Schwierigkeiten beim Einsteigen oder Aussteigen aus der Badewanne haben.
• Bettgriff: Ein “Bettgalgen”, auch Triangelgriff genannt, ist eine Haltevorrichtung, die am Bett befestigt wird und Ihnen hilft, sich aus einer liegenden oder sitzenden Position selbstständig aufzurichten. Ein Bettgriff kann am Bettrahmen angebracht werden, um zusätzlichen Halt beim Ein- und Aussteigen zu bieten.
• Transferhilfen: Diese mobilen oder fest installierten Hilfsmittel unterstützen Sie beim sicheren Übergang von einer Sitzfläche zur anderen, z. B. wenn Sie vom Bett auf einen Stuhl oder Rollstuhl umsatteln wollen.
• Rutschfeste Sitzkissen: Diese Kissen verhindern das Verrutschen auf Sitzflächen und geben zusätzlichen Halt. Sie können auf Stühlen, Sofas oder Autositzen verwendet werden, um die Stabilität beim Sitzen zu erhöhen.
• Hebegurte und Hebevorrichtungen: Diese mechanischen Aufstehhilfen werden um den Körper gelegt und bieten Unterstützung beim Aufstehen. Mechanische Hebevorrichtungen helfen, das Körpergewicht sicher zu verteilen und ermöglichen es Ihnen, sich selbstständig oder mit minimaler Unterstützung aufzurichten.
• Stabile Stühle mit Armlehnen: Stühle mit stabilen Armlehnen und einer festen Sitzfläche bieten Halt und Sicherheit beim Essen und erleichtern das Aufstehen.
• Hocker mit Haltegriffen: Ein Hocker mit integrierten Griffen kann eine hilfreiche Stütze in der Küche oder im Bad sein, um sich während des Stehens abzustützen oder sicher aufzustehen.

Sturzsichere Möbelanpassungen

Alltägliche Möbelstücke wie Stühle, Betten oder Schränke können bei Parkinson zu unerwarteten Hindernissen werden. Was früher selbstverständlich war, kann plötzlich Unsicherheit und Angst vor Stürzen hervorrufen. Sturzsichere Möbelanpassungen bieten hier eine wertvolle Unterstützung, um die eigenen vier Wände wieder zu einem sicheren Hafen zu machen. Diese Anpassungen sind oft einfach umzusetzen und können einen großen Unterschied machen – sie schaffen mehr Stabilität, Komfort und vor allem Vertrauen.

• Erhöhte Stühle und Sessel: Möbelstücke mit einer höheren Sitzfläche erleichtern das Hinsetzen und Aufstehen, da sie weniger Kraftaufwand erfordern. Stühle und Sessel mit festen Armlehnen bieten zusätzlichen Halt, der besonders wichtig ist, um das Gleichgewicht zu halten und die Sturzgefahr zu minimieren.
• Erhöhte Betten: Ein erhöhtes Bett ermöglicht ein leichteres Aufstehen, da der Bewegungsablauf weniger anstrengend ist.
• Anti-Rutsch-Füße für Möbel: Möbelstücke wie Stühle, Tische und Betten können mit Anti-Rutsch-Füßen ausgestattet werden, die das Verrutschen auf glatten Böden verhindern und so die Sicherheit erhöhen.
• Rutschfeste Unterlagen für Teppiche: Diese können unter Teppichen oder Läufern platziert werden, um Stolperfallen zu vermeiden und dafür zu sorgen, dass die Teppiche fest am Boden haften.
• Abgerundete Möbelkanten und Ecken: Möbel mit abgerundeten Kanten und Ecken sind sicherer, da sie das Verletzungsrisiko bei einem Sturz oder einer Kollision verringern. Es gibt auch spezielle Schutzkappen, die auf scharfe Ecken von Möbeln wie Tischen, Kommoden oder Regalen angebracht werden können.
• Stabile Möbel und Fixierungen: Wandverankerungen für Schränke und Regale sind bei hohen Möbelstücken wie Schränken oder Regalen wichtig, um ein Umkippen zu verhindern. Diese Fixierungen bieten zusätzliche Sicherheit, insbesondere in Räumen, in denen man sich häufig bewegt. Verwenden Sie nach Möglichkeit schwere, stabile Möbelstücke, die nicht leicht verrutschen oder umkippen können.
• Höhenverstellbare Tische: Sie ermöglichen es, die Tischhöhe an Ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Dies erleichtert das Sitzen und Aufstehen und fördert eine ergonomische Körperhaltung, die die Belastung auf Muskeln und Gelenke verringert.
• Arbeitsflächen mit gepolsterten Kanten: In der Küche oder im Arbeitszimmer kann das Polstern der Kanten von Arbeitsflächen zusätzlichen Schutz bieten, wenn die Bewegungen plötzlich und unkoordiniert sind.
• Sichere Möbelanordnung: Möbel sollten so angeordnet werden, dass genügend Platz für eine freie und ungehinderte Bewegung bleibt. Eng stehende Möbel können Stolperfallen sein, daher sollte der Wohnbereich großzügig und übersichtlich gestaltet werden.
• Vermeidung von Teppichen und Schwellen: Lose Teppiche und Schwellen zwischen Räumen sollten vermieden oder entfernt werden, um Stolperfallen zu minimieren.
• Möbel mit integrierten Haltegriffen: Neben Stühlen mit festen Armlehnen bieten Schränke, Kommoden oder Tische mit integrierten Haltegriffen zusätzlichen Halt, wenn Sie sich im Raum bewegen.
• Transferbretter und -scheiben: Diese Hilfsmittel erleichtern das sichere Überwechseln von einem Möbelstück zum anderen, z. B. vom Bett auf einen Stuhl, und bieten eine rutschfeste Oberfläche für mehr Stabilität.

Hilfsmittel für eine verbesserte Mobilität

Wenn die Beine schwerfälliger werden, das Gleichgewicht unsicherer erscheint und Schritte unberechenbar wirken, kann die Mobilität im eigenen Zuhause schnell eingeschränkt und zur Herausforderung werden. Doch es gibt spezielle Hilfsmittel für eine verbesserte Mobilität, die eine wertvolle Unterstützung im Alltag bieten – sei es Gehhilfen wie ein Gehstock, ein Rollator oder andere Mobilitätshilfen. Sie helfen Ihnen, sich freier zu bewegen, Stürze zu vermeiden und Ihren Alltag leichter zu gestalten. 

• Gehstöcke: Einfache Gehstöcke bieten Ihnen eine zusätzliche Stütze und helfen, das Gleichgewicht zu halten. Modelle mit ergonomischen, rutschfesten Griffen und stabilen Fußteilen sorgen für mehr Sicherheit. Einige Gehstöcke sind mit speziellen Funktionen wie einem integrierten Laserpointer ausgestattet, der hilft, Bewegungsblockaden (Freezing) zu überwinden.
• Rollatoren: Rollatoren bieten Stabilität beim Gehen und sind besonders hilfreich bei Gleichgewichtsproblemen. Spezielle Parkinson-Rollatoren sind mit zusätzlichen Funktionen wie einer Stop-and-Go-Bremse, einem Laserlicht oder einem akustischen Signal ausgestattet, um das Freezing zu bewältigen. Sie bieten auch eine Sitzfläche zum Ausruhen und Ablagekörbe für persönliche Gegenstände.
• Laserstöcke und -rollatoren: Diese Hilfsmittel zur Überwindung von Freezing projizieren eine Laserlinie auf den Boden, die als visuelle Orientierungshilfe dient und Menschen mit Parkinson hilft, den nächsten Schritt zu setzen und Bewegungsblockaden zu überwinden.
• Metronome und rhythmische Audiosignale: Sie werden über Kopfhörer abgespielt und können dabei helfen, ein gleichmäßiges Gehtempo zu fördern und Freezing-Episoden zu verhindern.
• Rollstühle und Transportstühle: Wenn Sie sich nicht mehr sicher auf den Beinen fühlen oder bei einer stark eingeschränkten Gehfähigkeit bieten Rollstühle oder Transportstühle eine gute Alternative. Sie ermöglichen eine sichere und komfortable Fortbewegung im Innen- und Außenbereich.
• Elektrorollstühle und Scooter: Sie bieten eine noch größere Unabhängigkeit, da sie ohne Anstrengung über längere Strecken verwendet werden können. Diese Geräte sind in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich und bieten sowohl im Innen- als auch im Außenbereich mehr Mobilität.
• Treppenlifte: Sie ermöglichen es, Treppen sicher und komfortabel zu überwinden. Sie sind besonders hilfreich, wenn Schwierigkeiten beim Treppensteigen bestehen. Es gibt verschiedene Modelle, die auf unterschiedliche Treppenformen angepasst werden können.
• Rampen: Mobile oder fest installierte Rampen sind nützlich, um Schwellen und Stufen zu überwinden. Sie sorgen zudem für einen barrierefreien Zugang im Innen- und Außenbereich.
• Therapiebänder und Übungsgeräte: Spezielle Übungsgeräte wie Balance Boards, Gehtrainer oder Therapiebänder helfen dabei, Kraft, Gleichgewicht und Koordination zu verbessern. Diese Hilfsmittel können in Physiotherapie-Sitzungen oder zu Hause verwendet werden, um die Mobilität zu fördern.
• Gehroboter und Exoskelette: Innovative Technologien wie Gehroboter und Exoskelette unterstützen Sie bei der Wiedererlangung Ihrer Gehfähigkeit und verbessern die Bewegungen. Diese Geräte werden oft in der Rehabilitation eingesetzt.

Alltagshilfen für die Hand- und Fingerfertigkeit

Wenn es um kleine Handgriffe und feine Bewegungen geht, kann das Leben mit Parkinson den Alltag sehr erschweren. Zittern, Muskelsteifheit und eine verminderte Fingerfertigkeit können das Greifen und Halten von Gegenständen erschweren. Das Öffnen einer Flasche, das Essen, das Zuknöpfen einer Jacke oder das Schreiben einer Notiz werden plötzlich zur Herausforderung. Das Gefühl, die Kontrolle über die eigenen Hände zu verlieren, kann entmutigend sein. Doch es gibt viele spezielle Alltagshilfen, die Ihnen dabei helfen, Ihre Hand- und Fingerfertigkeiten zu unterstützen. Hier sind einige der wichtigsten Hilfsmittel:

Hilfsmittel für das An- und Ausziehen

Alltägliche Tätigkeiten wie das An- und Ausziehen können mit Parkinson schwierig sein, wenn die Hände zittern (Tremor) und die Bewegungen steif (Rigor) sind. Jeder Knopf, jede Socke oder jeder Reißverschluss kann zu einem Hindernis werden. Es gibt aber spezielle Anziehhilfen, die Ihnen dabei helfen können: 

• Knöpfhilfen: Diese kleinen Werkzeuge erleichtern das Zuknöpfen von Hemden oder Jacken, indem sie den Knopf durch das Knopfloch ziehen. Sie sind besonders hilfreich, wenn die Feinmotorik eingeschränkt ist.
• Schuhlöffel mit langem Griff: Diese Schuhlöffel ermöglichen es, Schuhe anzuziehen, ohne sich bücken zu müssen. Sie bieten eine stabile Hilfe beim Anziehen der Schuhe und reduzieren den Kraftaufwand.
• Sockenanziehhilfen: Sie ermöglichen das Anziehen von Socken und Strümpfen, ohne sich bücken zu müssen. Diese Hilfsmittel sind besonders hilfreich für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit und Muskelkraft.
• Reißverschlusshilfen: Spezielle Zuglaschen oder Anhänger für Reißverschlüsse erleichtern das Greifen und Hochziehen von Reißverschlüssen an Kleidung oder Taschen.
• Greifzangen: Greifzangen mit langen Griffen ermöglichen das Greifen von Gegenständen oder Kleidung in Reichweite, ohne sich bücken zu müssen oder die Handkraft übermäßig zu beanspruchen. Sie sind nützlich, um Dinge vom Boden aufzuheben oder in höheren Regalen zu erreichen.

Hilfsmittel für die Haut- und Körperpflege

Auch die tägliche Körperpflege kann mit Parkinson plötzlich zur Herausforderung werden. Zähneputzen, Rasieren oder Kämmen werden dann zu einem mühsamen Unterfangen. Um Ihre persönliche Pflege sicherer und einfacher zu gestalten, gibt es praktische Helfer:

• Elektrische Zahnbürsten: Elektrische Zahnbürsten mit dickeren Griffen und weichen Bürstenköpfen erleichtern das Zähneputzen und erfordern weniger Feinmotorik und Kraft. Einige Modelle haben Timer, die helfen, die Putzdauer zu überwachen und Drucksensoren, um Überdruck zu vermeiden.
• Zahnpastaspender: Automatische Zahnpastaspender ermöglichen eine einfache Dosierung der Zahnpasta auf die Bürste, ohne dass Tuben gequetscht werden müssen, was bei eingeschränkter Handkraft hilfreich ist.
• Elektrische Rasierer: Elektrische Rasierer mit ergonomischen Griffen und Sicherheitsfunktionen sind leichter zu handhaben als herkömmliche Nassrasierer. Sie bieten eine sichere und einfache Möglichkeit, sich selbst zu rasieren, ohne die Gefahr von Schnitten oder Verletzungen.
• Haarbürsten und Kämme mit verdickten Griffen: Haarbürsten und Kämme mit ergonomischen Griffen bieten mehr Kontrolle und Komfort beim Kämmen der Haare. Modelle mit breiten Zinken sind besonders schonend und erleichtern das Entwirren.
• Lange Badebürsten und Schwämme: Diese Hilfsmittel sind mit langen Griffen ausgestattet, die es ermöglichen, schwer erreichbare Körperstellen ohne großes Strecken zu reinigen. Sie erleichtern die Körperpflege und reduzieren das Verletzungsrisiko durch Ausrutschen.
• Fußbäder und Nagelpflegesets: Elektrische Fußbäder bieten eine einfache Möglichkeit, die Füße zu pflegen und die Durchblutung zu fördern. Nagelpflegesets mit ergonomischen Griffen und Sicherheitsfunktionen erleichtern das Schneiden von Nägeln und reduzieren das Risiko von Verletzungen.
• Lotion-Applikatoren mit langem Griff: Diese Hilfsmittel ermöglichen es Ihnen, Feuchtigkeitscremes oder Lotionen gleichmäßig auf den Körper aufzutragen, ohne sich stark strecken oder bücken zu müssen.
• Seifenspender mit Sensor oder großem Druckknopf: Automatische Seifenspender oder solche mit leicht zu drückenden Knöpfen erleichtern das Händewaschen und minimieren die Notwendigkeit, kleine Hebel zu betätigen.

Hilfsmittel für die Küche, das Essen und Trinken 

Ein unsicherer Griff, zitternde Hände oder steife Bewegungen können das Zubereiten und Genießen von Mahlzeiten erschweren und manchmal sogar gefährlich sein. Kochen, Essen und Trinken werden zu unerwarteten Herausforderungen. Doch diese wertvollen Momente des Alltags müssen nicht zur Hürde werden. Mit speziellen Hilfsmitteln für die Küche, das Essen und Trinken können Sie wieder Freude an gemeinsamen Mahlzeiten zurückgewinnen:

• Rutschfeste Schneidebretter: Schneidebretter mit rutschfesten Unterseiten oder Saugnäpfen bleiben sicher an Ort und Stelle und verhindern ein Verrutschen, während Sie Lebensmittel schneiden oder zubereiten. Einige Modelle verfügen über erhöhte Kanten oder integrierte Halterungen, um das Schneidgut zu fixieren.
• Spezielle Messer mit ergonomischen Griffen: Messer mit verdickten, rutschfesten Griffen und abgewinkelten Klingen erleichtern das Schneiden und bieten eine stabilere Handhabung. Einige Messer haben eine gewellte oder gezackte Klinge, die weniger Druck beim Schneiden erfordert.
• Dosen- und Flaschenöffner: Elektrische oder manuelle Öffner mit Hebelmechanismus und rutschfesten Griffen erleichtern das Öffnen von Dosen, Flaschen und Gläsern und reduzieren die Notwendigkeit von Dreh- oder Greifbewegungen.
• Rutschfeste Unterlagen und Anti-Rutsch-Matten: Diese können unter Schüsseln, Töpfen und anderen Küchenutensilien platziert werden, um ein Verrutschen während der Zubereitung zu verhindern und so die Sicherheit zu erhöhen.
• Ergonomische Besteckgriffe: Besteck mit verdickten, ergonomischen Griffen bietet mehr Halt und Stabilität. Einige Modelle haben gewinkelte Griffe, die den Bewegungsablauf beim Essen erleichtern, und sind in verschiedenen Gewichten erhältlich, um das Zittern der Hände auszugleichen.
• Tellerranderhöhungen und rutschfeste Teller: Tellerranderhöhungen helfen, das Essen auf dem Teller zu halten und erleichtern das Aufnehmen von Speisen mit Besteck. Rutschfeste Teller und Schüsseln haben eine beschichtete Unterseite, die ein Verrutschen auf dem Tisch verhindert.
• Essensunterlagen mit Saugnäpfen: Diese Unterlagen haften auf dem Tisch und bieten eine rutschfeste Oberfläche für Teller und Schalen, um ein Verrutschen während der Mahlzeiten zu vermeiden.

Schwere und rutschfeste Becher: Becher mit Gewicht oder rutschfester Beschichtung bieten mehr Stabilität und verhindern das Umkippen. Modelle mit zwei Griffen sind leichter zu halten und bieten zusätzliche Kontrolle, um das Verschütten zu vermeiden.

• Becher mit Schnabelaufsätzen oder Trinkhalmen: Diese Becher erleichtern das Trinken und bieten mehr Sicherheit, da sie die Flüssigkeitsmenge, die auf einmal getrunken wird, besser kontrollieren.
• Anti-Verschütt-Becher: Spezielle Becher mit einem Deckel, der das Auslaufen verhindert, sind ideal für Menschen mit Parkinson, um sicher zu trinken, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass die Flüssigkeit verschüttet wird.
• Einhand-Schneidgeräte und Multifunktionsgeräte: Diese Geräte sind speziell dafür konzipiert, mit nur einer Hand bedient zu werden und eignen sich hervorragend für das Schneiden, Zerkleinern und Schälen von Lebensmitteln, wenn die Beweglichkeit oder Kraft eingeschränkt ist.
• Schneidemaschinen und Kräutermühlen: Diese Hilfsmittel ermöglichen das Schneiden und Hacken von Lebensmitteln, ohne dass manuelle Kraft erforderlich ist, und reduzieren die Belastung der Hände und Finger.
• Rutschfeste Serviertabletts: Serviertabletts mit rutschfesten Oberflächen verhindern das Verrutschen von Geschirr und Besteck und erleichtern das sichere Transportieren von Mahlzeiten und Getränken.
• Anti-Rutsch-Handschuhe: Diese Handschuhe bieten zusätzlichen Halt beim Halten von Töpfen, Pfannen und Geschirr und helfen, das Risiko eines versehentlichen Abrutschens zu minimieren.
• Einhand-Küchenutensilien: Löffel, Gabeln und Pfannenwender, die speziell entwickelt wurden, um mit einer Hand verwendet zu werden, bieten mehr Sicherheit und Kontrolle beim Kochen und Servieren.

Hilfsmittel für das Schreiben und Lesen

Wenn die Hände zittern, die Finger steif sind oder die Augen schneller ermüden, kann das Festhalten eines Stiftes, das Lesen oder Umblättern einer Seite plötzlich schwierig erscheinen. Um Ihnen das Schreiben und Lesen zu erleichtern, damit Sie weiterhin Freude an diesen Tätigkeiten haben, können Sie spezielle Hilfsmittel für das Schreiben und Lesen nutzen: 

• Schreibgeräte mit verdickten Griffen: Stifte und Bleistifte mit verdickten, ergonomischen Griffen bieten mehr Halt und Kontrolle. Sie sind leichter zu greifen und reduzieren die Muskelspannung, was das Schreiben angenehmer macht. Einige Modelle haben rutschfeste Oberflächen oder Gewichtszusätze, um das Zittern zu minimieren.
• Schreibkugeln oder Schreibhilfen: Diese Aufsätze werden über den Stift geschoben und bieten eine größere Fläche zum Greifen. Sie sind besonders hilfreich, wenn die Fingerfertigkeit eingeschränkt oder die Handkraft zu schwach ist.
• Schreibständer und Klemmbretter: Diese Hilfsmittel halten Papier oder Notizbücher fest und bieten eine stabile Oberfläche zum Schreiben. Schreibständer mit verstellbarem Winkel ermöglichen eine bequeme Position, die das Schreiben erleichtert und die Belastung der Hände reduziert.
• Elektronische Notizgeräte und Tablets: Elektronische Geräte, die die Handschrift erkennen und digitalisieren, können das Schreiben erleichtern. Tablets mit Eingabestiften bieten eine größere Oberfläche und mehr Flexibilität beim Schreiben.
• Buchstützen und Lesepulte: Buchstützen und verstellbare Lesepulte halten Bücher, Zeitschriften oder Tablets in einer bequemen Position, ohne dass Sie sie ständig festhalten müssen. Einige Modelle sind höhenverstellbar und bieten unterschiedliche Neigungswinkel, um eine optimale Leseposition zu ermöglichen.
• Seitenumblätterer: Mechanische oder elektronische Geräte, die Seiten in Büchern oder Zeitschriften umblättern, helfen, die Seiten mit den Fingern zu greifen und zu wenden. Sie sind besonders nützlich bei einer stark eingeschränkten Handfunktion.
• Lesehilfen und Lupen: Vergrößerungslupen mit integrierter Beleuchtung erleichtern das Lesen kleiner Schriftgrößen und bieten eine klare, vergrößerte Ansicht. Elektronische Lesegeräte und Apps können ebenfalls den Text vergrößern und sich an die individuellen Bedürfnisse anpassen.
• E-Book-Reader: E-Book-Reader bieten die Möglichkeit, die Schriftgröße, den Kontrast und die Helligkeit so einzustellen, dass das Lesen komfortabler wird. Zudem sind sie leichter als gedruckte Bücher und ermöglichen das Umblättern mit einer einfachen Berührung.
• Vorlesegeräte und -apps: Vorlesegeräte oder spezielle Apps für Smartphones und Tablets, die Texte laut vorlesen, sind besonders hilfreich, wenn Schwierigkeiten bestehen, einen gedruckten Text zu lesen. Diese Geräte und Apps unterstützen eine Vielzahl von Formaten, einschließlich E-Books, PDFs und Webseiten.
• Handgelenkstützen und -bandagen: Diese Hilfsmittel bieten zusätzliche Stabilität für die Handgelenke, was das Halten von Stiften oder Büchern erleichtert. Sie reduzieren Zittern und Muskelspannung und helfen, die Hände in einer stabileren Position zu halten.
• Stifthalter und Fingerhülsen: Stifthalter oder Fingerhülsen sorgen für besseren Halt und erleichtern das Greifen von Stiften, ohne die Fingerfertigkeit stark zu beanspruchen. Sie sind in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich und helfen, die Hand in einer angenehmen Position zu halten.

Technische Hilfsmittel und Notrufsysteme für den Alltag

• Hausnotrufsysteme: Tragbare Notrufsysteme können im Falle eines Sturzes oder einer anderen Notsituation sofort Hilfe herbeirufen. Diese Systeme bieten Sicherheit und eine schnelle Reaktionszeit im Notfall. Diese Systeme sind oft als tragbare Anhänger oder Armbänder erhältlich, die Sie stets bei sich tragen können.
• Sturzsensoren: Sturzsensoren, die am Körper getragen werden, erkennen automatisch, wenn Sie gestürzt sind und senden ein Signal an eine Notrufzentrale oder eine Vertrauensperson.
• Smart Home-Technologie: Automatische Beleuchtung, sprachgesteuerte Assistenten und Fernsteuerungen für Türen und Fenster tragen dazu bei, die Mobilität im Haus zu erleichtern und die Sicherheit zu erhöhen. Sie ermöglichen es Ihnen, das Zuhause mit minimaler Anstrengung zu steuern.
• GPS-Ortungsgeräte: Bei Desorientierung kann ein tragbares GPS-Ortungsgerät hilfreich sein, um sicherzustellen, dass Sie schnell gefunden und sicher zurückgebracht werden können.
• Elektronische Pillenboxen: Sie erinnern Sie daran, wann es Zeit ist, Ihre Medikamente einzunehmen. 

Unterstützung durch Angehörige und Pflegekräfte

Neben der Vielzahl der genannten Hilfsmittel bei Parkinson spielt auch die Unterstützung durch Angehörige und Pflegekräfte eine entscheidende Rolle. Es ist wichtig, dass Sie gemeinsam mit Ihren Lieben oder Ihrem Pflegepersonal die passenden Hilfsmittel auswählen und diese auch richtig einsetzen. Angehörige können helfen, das Zuhause sicherer zu gestalten, die Hilfsmittel zu besorgen und bei der Anwendung zu unterstützen. Lassen Sie sich auch von spezialisierten Ergotherapeut:innen im Rahmen der Ergotherapie beraten. Sie können Ihnen zeigen, wie Sie Hilfsmittel am besten nutzen und welche speziell für Ihre Bedürfnisse geeignet sind.

Hilfsmittel bei Parkinson: Rechtzeitig handeln 

Im Idealfall warten Sie nicht so lange, bis eine Notwendigkeit für Hilfsmittel besteht, sondern informieren sich frühzeitig über die Möglichkeiten und lassen sich professionell zu der Vielfalt an Hilfsmitteln und Anpassungen in den eigenen vier Wänden beraten. Denn je früher Sie passende Alltagshelfer einsetzen, desto mehr bewahren Sie Ihre Selbstständigkeit und Ihr Wohlbefinden.