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Bei weiteren Fragen oder Sorgen zögern Sie nicht, Ihren Arzt oder Ihre Ärztin zu konsultieren. Denn je früher mögliche Risikofaktoren und auch erste Anzeichen und Symptome erkannt werden, desto besser sind die Chancen, den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen.
Es gibt Risikofaktoren, die das Auftreten von Parkinson begünstigen können, auf die wir aber keinen Einfluss haben. Sie sind festgelegt und ergeben sich aus unseren biologischen Gegebenheiten und körperlichen Voraussetzungen. Zu den wichtigsten nicht veränderbaren Risikofaktoren zählen das Alter, das Geschlecht und unsere genetische Veranlagung.
Morbus Parkinson gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen im höheren Alter. Das zunehmende Alter gilt als der bedeutendste Risikofaktor für Parkinson. Auch wenn die Erkrankung prinzipiell Menschen jeden Alters betreffen kann, tritt sie in den meisten Fällen erst im höheren Lebensalter auf. Die meisten Menschen (etwa 90 Prozent), die an Parkinson erkranken, sind älter als 60 Jahre. Die genauen Gründe dafür, warum das Alter eine so große Rolle spielt, sind noch nicht vollständig bekannt. Es wird vermutet, dass die Hauptursache in den natürlichen Alterungsprozessen des Gehirns liegt.
Mit den Jahren sammeln sich in unserem Körper verschiedene “Abnutzungserscheinungen“ an, die auch das Gehirn betreffen. Die Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren, werden im Laufe der Zeit anfälliger für Schäden. Und Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff, der für die Steuerung und Kontrolle von Bewegungen verantwortlich ist. Wenn die Dopamin-produzierenden Zellen in einer bestimmten Gehirnregion – der sogenannten Substantia nigra – absterben, treten die typischen Parkinson-Symptome wie Zittern (Tremor), Muskelsteifheit (Rigor) und Bewegungsverlangsamung (Akinese) auf.
Forscher:innen vermuten außerdem, dass altersbedingte Veränderungen, wie der natürliche Rückgang der Regenerationsfähigkeit der Zellen und die Ansammlung von schädlichen Proteinen im Gehirn, ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Parkinson spielen könnten. Darüber hinaus kann das Lebensalter in Kombination mit anderen Faktoren – wie zum Beispiel genetischer Veranlagung oder Umweltbelastungen – das Risiko weiter erhöhen.
Zwar können wir das Älterwerden nicht beeinflussen, doch regelmäßige körperliche Aktivität und eine gesunde Lebensweise können dazu beitragen, die Gesundheit des Gehirns zu unterstützen und das Risiko, an Parkinson zu erkranken, zu verringern.
Unser Geschlecht scheint ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung der Parkinson-Krankheit zu spielen. Studien haben gezeigt, dass Männer häufiger an Parkinson erkranken als Frauen. Tatsächlich sind Männer etwa 1,5- bis 2-mal häufiger betroffen. Die Gründe hierfür sind nicht abschließend geklärt, aber eine mögliche Erklärung liegt in den hormonellen Unterschieden zwischen Männern und Frauen.
Forschungen deuten darauf hin, dass das weibliche Hormon Östrogen eine schützende Wirkung auf die Nervenzellen haben könnte, insbesondere auf jene, die Dopamin produzieren. Dopamin ist der Botenstoff, der bei Parkinson-Patient:innen abnimmt. Diese schützende Wirkung könnte erklären, warum Frauen im Durchschnitt seltener an Parkinson erkranken oder die Symptome oft später auftreten. Darüber hinaus haben Männer häufiger Berufe, in denen sie bestimmten Umweltgiften oder Chemikalien ausgesetzt sind, die das Parkinson-Risiko erhöhen könnten.
Obwohl das Geschlecht – wie das Alter – ein nicht veränderbarer Risikofaktor ist, bleibt es wichtig, die ersten Anzeichen und Symptome von Parkinson frühzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
Obwohl die meisten Parkinson-Erkrankungen als „idiopathisch“ bezeichnet werden – das heißt, die Ursache ist unbekannt – haben Wissenschaftler:innen herausgefunden, dass genetische Faktoren eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Parkinson spielen können. Zwar handelt es sich bei den meisten Fällen um eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Einflüssen, doch in etwa 10 bis 15 Prozent aller Parkinson-Fälle gibt es eine familiäre Häufung, die auf eine genetische Ursache hinweist.
Die Forschung zeigt, dass bestimmte Veränderungen in den Genen (Genmutationen) das Risiko für Parkinson erhöhen können. Mehrere spezifische Genmutationen wurden identifiziert. Zu den bekanntesten gehören Mutationen in den Genen LRRK2, PARK7, PINK1, DJ-1 und SNCA. Diese Gene sind an verschiedenen Prozessen im Gehirn beteiligt, wie zum Beispiel an der Regulation des Zellstoffwechsels, der Entgiftung von schädlichen Substanzen und der Produktion von Alpha-Synuclein, einem Protein, das bei Parkinson in abweichender Form in den Nervenzellen vorkommt.
Gut zu wissen: Nicht jede Person, die diese Genveränderungen trägt, erkrankt zwangsläufig an Parkinson. Die Genetik ist ein wichtiger, aber nicht der alleinige Risikofaktor. In den meisten Fällen handelt es sich um eine Kombination aus genetischen und umweltbedingten Faktoren. Während bei Menschen unter 50 Jahren vor allem genetische Mutationen von Bedeutung sind, scheinen bei älteren Menschen Umweltfaktoren eine größere Rolle bei der Entstehung von Parkinson zu spielen.
Während Risikofaktoren, wie unser Alter, Geschlecht und unsere genetische Veranlagung nicht verändert werden können, gibt es auch solche, die durch gezielte Maßnahmen beeinflussbar sind. Zu den veränderbaren Risikofaktoren zählen unter anderem bestimmte Umweltbelastungen und unser Lebensstil.
Umwelteinflüsse wie zum Beispiel der regelmäßige Kontakt mit bestimmten Chemikalien und Schadstoffen können das Risiko für Parkinson erhöhen. Zu den bedenklichen Stoffen gehören vor allem Pflanzenschutzmittel wie die Pestizide Paraquat und Rotenon, Unkrautvernichtungsmittel (Herbizide) und Schwermetalle wie Mangan, die in der Landwirtschaft oder Industrie häufig eingesetzt werden.
Menschen, die beruflich oder privat stark mit solchen Stoffen in Berührung kommen, sind daher einem höheren Risiko ausgesetzt. Insbesondere die Pestizide schädigen mit der Zeit die Mitochondrien – die “Kraftwerke“ unserer Zellen – und verursachen oxidativen Stress, der wiederum zum Absterben der Dopamin-produzierenden Nervenzellen im Gehirn führt. Auch das Einatmen von Lösungsmitteln, die in bestimmten Berufen oder Hobbys verwendet werden, kann das Parkinson-Risiko erhöhen.
Viele dieser Risiken können durch bewusste Entscheidungen und Schutzmaßnahmen reduziert werden. Zum Beispiel ist das Tragen von Schutzkleidung, die Verwendung von alternativen, weniger schädlichen Produkten oder ein Wechsel zu einem sichereren Arbeitsplatz hilfreich, um die Exposition gegenüber schädlichen Chemikalien zu minimieren. Es lohnt sich, aufmerksam zu sein und gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um den Kontakt mit potenziell schädlichen Substanzen zu vermeiden. Die Kontrolle über diese veränderbaren Risikofaktoren kann einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung von Parkinson leisten.
Die Art, wie wir leben und unser Leben gestalten, hat einen Einfluss auf die Entwicklung von Morbus Parkinson. So kann ein ungesunder Lebensstil das Risiko für die Erkrankung erhöhen, aber als veränderbarer Faktor kann eine gesunde Lebensweise wiederum das Risiko für Parkinson auch verringern.
Studien deuten darauf hin, dass regelmäßige körperliche Aktivität zum Beispiel das Risiko verringern kann. Denn Bewegung kann die Durchblutung des Gehirns fördern, den Dopaminspiegel im Gehirn stabilisieren helfen und die Nervenzellen vor Schäden schützen. Schon moderate Bewegung wie zügiges Gehen, Radfahren oder Gartenarbeit reichen aus, um von diesen positiven Effekten zu profitieren.
Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für ein gesundes Leben. Eine sogenannte “Mittelmeerdiät“, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch und gesunden Fetten wie Olivenöl ist, scheint das Gehirn zu schützen und das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen zu senken. Darüber hinaus deuten einige Studien darauf hin, dass Koffein und Antioxidantien, die in Kaffee und grünem Tee enthalten sind, eine schützende Wirkung gegen Parkinson haben könnten. Genussmittel wie Zigaretten und Alkohol hingegen können das Risiko erhöhen. Daher ist ein weiterer wichtiger Aspekt, auf das Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum zu verzichten.
Durch die bewusste Wahl eines gesunden Lebensstils können Sie einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, Ihr persönliches Risiko für Parkinson zu verringern. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und der Verzicht auf schädliche Substanzen fördern nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern helfen auch, das Gehirn zu schützen und die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung zu reduzieren.
Diabetes mellitus, oft einfach als “Diabetes“ bezeichnet, ist weltweit eine der häufigsten chronischen Erkrankungen. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass Diabetes nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen oder Sehverlust erhöht, sondern auch ein wichtiger Risikofaktor für neurodegenerative Erkrankungen wie Morbus Parkinson sein könnte.
Die genauen Gründe für diesen Zusammenhang sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere Erklärungen:
Gut zu wissen: Diabetes kann ein Risikofaktor für Morbus Parkinson sein. Doch auch wenn das Risiko erhöht ist, bedeutet dies nicht, dass jeder Diabetes-Patient oder jede Diabetes-Patientin die Erkrankung Parkinson entwickeln wird. Vielmehr soll die Information nützlich sein, um präventive Maßnahmen zu ergreifen und das persönliche Risiko durch gesunde Lebensgewohnheiten und einen gut eingestellten Blutzuckerspiegel zu minimieren.
Schwere Kopfverletzungen, die zu Gehirnerschütterungen führen, wiederholte Stöße oder Schläge auf den Kopf können scheinbar ebenfalls das Risiko für Morbus Parkinson erhöhen. Mehrere Studien haben gezeigt, dass Menschen, die schwere Kopfverletzungen erlitten haben, häufiger an Parkinson erkranken. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass Verletzungen eine Entzündungsreaktion im Gehirn auslösen oder bestehende Schädigungen verstärken, die zum Abbau der Dopamin-produzierenden Zellen beitragen.
Manche Sportarten, die mit einem erhöhten Risiko für Kopfverletzungen einhergehen, wie beispielsweise Boxen oder American Football, stehen ebenfalls im Verdacht, langfristig das Risiko für Parkinson zu erhöhen.
Ein neues Forschungsgebiet untersucht, ob chronische Entzündungen und eine Fehlregulation des Immunsystems zur Entstehung von Parkinson beitragen können. Entzündungen sind eine natürliche Reaktion des Immunsystems auf Verletzungen oder Infektionen. Sie helfen dabei, schädliche Eindringlinge zu bekämpfen und geschädigtes Gewebe zu reparieren. Doch chronische Entzündungen, die über längere Zeit bestehen, können dem Körper schaden, insbesondere wenn sie das Gehirn betreffen.
Mehrere Studien haben gezeigt, dass Entzündungen eine wichtige Rolle bei der Entstehung und dem Fortschreiten von Parkinson spielen können. Wie aber beeinflussen chronische Entzündungen das Parkinson-Risiko?
Obwohl wir die genauen Ursachen der Parkinson-Krankheit noch nicht vollständig kennen, gibt es viele Möglichkeiten, das eigene Risiko zu reduzieren. Eine gesunde Lebensweise, der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum, eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können zum Beispiel dazu beitragen, das Risiko zu senken. Wichtig ist, dass nicht jeder oder jede mit einem oder mehreren Risikofaktoren zwangsläufig an Parkinson erkrankt. Hier sind einige präventive Maßnahmen, die Sie in Ihren Alltag integrieren können:
Aktuelle Forschung: Was wissen wir heute? Die Forschung zu den Risikofaktoren und Ursachen von Parkinson ist noch nicht abgeschlossen, und viele Fragen bleiben offen. Forscher:innen untersuchen die Mechanismen, die zum Absterben der Dopamin-produzierenden Zellen im Gehirn führen, um neue Präventions- und Behandlungsansätze zu entwickeln. Ziel ist es, neue Therapieansätze zu entwickeln, die auf die Ursachen der Krankheit abzielen und nicht nur die Symptome behandeln. Neue Studien deuten auf eine Wechselwirkung zwischen genetischen Veranlagungen und Umweltfaktoren hin. Ein interessantes Forschungsgebiet befasst sich mit der Rolle des Darms und des Mikrobioms in Bezug zu Parkinson, da es Hinweise gibt, dass Veränderungen der Darmflora zur Entstehung der Erkrankung beitragen könnten.
Die Forschung zu den Risikofaktoren und Ursachen von Parkinson ist noch nicht abgeschlossen, und viele Fragen bleiben offen. Forscher:innen untersuchen die Mechanismen, die zum Absterben der Dopamin-produzierenden Zellen im Gehirn führen, um neue Präventions- und Behandlungsansätze zu entwickeln. Ziel ist es, neue Therapieansätze zu entwickeln, die auf die Ursachen der Krankheit abzielen und nicht nur die Symptome behandeln.
Neue Studien deuten auf eine Wechselwirkung zwischen genetischen Veranlagungen und Umweltfaktoren hin. Ein interessantes Forschungsgebiet befasst sich mit der Rolle des Darms und des Mikrobioms in Bezug zu Parkinson, da es Hinweise gibt, dass Veränderungen der Darmflora zur Entstehung der Erkrankung beitragen könnten.