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Hier stellen wir die wichtigsten Elemente einer gesunden Ernährung bei Parkinson vor, welche häufigen Parkinson-Symptome während der Erkrankung auftreten und wie Sie mit der richtigen Kost gegensteuern können.
„Essen ist Medizin“, wusste bereits der griechische Arzt Hippokrates (um 460-370 v. Chr.), der als einer der Begründer der modernen Medizin gilt. Seine Erkenntnis hat bis heute nichts von ihrer Gültigkeit verloren und gilt auch für Morbus Parkinson – mit der richtigen Ernährung können Sie den Parkinson Verlauf positiv beeinflussen. Denn wie Hippokrates schon erkannte: Alles, was Menschen essen, hat einen direkten Einfluss auf Körper und Seele. Hier stellen wir die Grundpfeiler einer gesunden Ernährung bei Parkinson vor.
Verschiedene Studien der Parkinson-Forschung legen nahe, dass eine mediterrane Ernährung das Erkrankungsrisiko minimiert und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann. Die Kost basiert auf traditionellen Lebensmitteln aus den Mittelmeerländern und umfasst vor allem viel frisches Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Olivenöl als Hauptfettquelle. Sie beinhaltet auch regelmäßig Fisch und Meeresfrüchte, moderate Mengen an Geflügel, Milchprodukten und Eiern, sowie wenig rotes Fleisch und verarbeitete Lebensmittel. Eine Ernährungsweise, die reich an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und Ballaststoffen ist – und darüber hinaus köstlich schmeckt.
Bei Parkinson kann allerdings zusätzlich eine individuelle Anpassung der Ernährung wichtig sein: je nach Schwere der Erkrankung und der Art der Medikamente, die eingenommen werden müssen. Deshalb kann eine Ernährungsberatung eine sinnvolle Ergänzung sein.
Eine gesunde Ernährung bei Morbus Parkinson stellt viele Betroffene vor Herausforderungen, allein schon wegen der motorischen Einschränkungen, wie das Zittern (Tremor) der Hände, die das Essen vielfach erschweren. Manche Betroffene beginnen, die Nahrungsaufnahme zu reduzieren. Daher kommt es bei Parkinson häufig zu einem Nährstoffmangel, der vor allem Vitamin D, Folsäure und Vitamin B12 betrifft. Deshalb sollte das Blut regelmäßig auf den Gehalt dieser Vitamine kontrolliert werden. Nahrungsergänzungsmittel können eventuelle Mängel ausgleichen – sie sollten allerdings nur nach ärztlicher Absprache eingenommen werden.
Studien legen nahe, dass oxidativer Stress zur Schädigung der Nervenzellen bei Parkinson beitragen könnte. Oxidativer Stress entsteht, wenn im Körper zu viele freie Radikale vorhanden sind. Diese aggressiven Moleküle können Zellen angreifen und zerstören. Antioxidantien sind Stoffe, die freie Radikale neutralisieren können, und könnten daher eine schützende Wirkung haben.
Lebensmittel, die reich an Antioxidantien sind, sind unter anderem:
Kaffee kann Parkinson vorbeugen Fans der braunen Bohne wird dies freuen: Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig Kaffee trinken, ein geringeres Risiko haben, an Parkinson zu erkranken. Sogar bereits erkrankten Personen könnte Koffein helfen, einige Symptome wie Bewegungsstörungen zu lindern. Die Wissenschaftler vermuten, dass das Koffein die Dopaminverarbeitung im Gehirn positiv beeinflusst.
Fans der braunen Bohne wird dies freuen: Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig Kaffee trinken, ein geringeres Risiko haben, an Parkinson zu erkranken. Sogar bereits erkrankten Personen könnte Koffein helfen, einige Symptome wie Bewegungsstörungen zu lindern. Die Wissenschaftler vermuten, dass das Koffein die Dopaminverarbeitung im Gehirn positiv beeinflusst.
Patient:innen mit Parkinson nehmen häufig das Medikament Levodopa (L-Dopa) ein, um den Dopaminmangel im Gehirn auszugleichen. Proteine aus der Nahrung können allerdings die Aufnahme von Levodopa beeinträchtigen. Grund dafür ist, dass Eiweißbausteine (Aminosäuren) und Levodopa um denselben Transportmechanismus im Darm und im Gehirn konkurrieren.
Deshalb sollten Betroffene immer eine Pause vor und nach der Medikamenteneinnahme einlegen. Eine mögliche Lösung ist, Eiweiße wie Fleisch, Fisch oder Käse vor allem abends zu sich zu nehmen, wenn man das Medikament tagsüber einnimmt. So kann Levodopa besser wirken und die Symptome am Tag lindern.
Es gibt Hinweise darauf, dass Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmend wirken und möglicherweise das Fortschreiten von Parkinson verlangsamen können. Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Gesundheit der Nervenzellen und könnten dazu beitragen, den Abbau von Nervenzellen zu verlangsamen. Gute Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind:
Eine ballaststoffreiche Ernährung mit unverdaulichen Pflanzenfasern unterstützt unsere Darmgesundheit und fördert die Verdauung. Das ist besonders wichtig für Menschen mit Parkinson, die oft unter Verstopfung leiden. Etwa 60 bis 80 Prozent der Betroffenen sind von dieser Verdauungsstörung betroffen. Dafür gibt mehrere Gründe:
Zum Glück gibt es einige einfache Maßnahmen, die helfen können, die Verdauung in Schwung zu bringen:
Forscher haben herausgefunden, dass Menschen mit Morbus Parkinson oft ein verändertes Mikrobiom besitzen. Das Mikrobiom besteht aus Milliarden von Bakterien, Viren und Pilzen, die im Darm leben. Diese Mikroorganismen helfen dabei, Nahrung zu verdauen, Nährstoffe zu produzieren und das Immunsystem zu unterstützen. Gleichzeitig stehen sie in engem Kontakt mit dem Nervensystem im Darm und beeinflussen über die Darm-Hirn-Achse auch das Gehirn. Diese Veränderungen im Mikrobiom können mit Morbus Parkinson zusammenhängen:
Die Forschung zum Zusammenhang zwischen Parkinson und dem Mikrobiom steht noch am Anfang, aber es gibt einige vielversprechende Ansätze, um das Mikrobiom positiv zu beeinflussen:
Heilfasten bei Parkinson Seit 2021 läuft an der Paracelsus Elena Klinik Kassel die erste wissenschaftliche Studie über die Wirkung des Heilfastens bei Parkinson. Das Ziel ist, durch gezieltes Fasten das Mikrobiom im Darm und die Entzündungsprozesse im Blut so zu verändern, dass die Parkinson-Erkrankung positiv beeinflusst werden kann. Die bisherige Parkinson-Forschung zeigt bereits, dass bei Krankheiten mit Entzündungsprozessen ein ärztlich begleitetes Heil- oder Intervallfasten zur Linderung der Beschwerden beitragen kann. Erste Ergebnisse der Studie zeigen außerdem, dass Fasten die Zusammensetzung der Darmbakterien bei Parkinson günstiger beeinflussen könnte.
Seit 2021 läuft an der Paracelsus Elena Klinik Kassel die erste wissenschaftliche Studie über die Wirkung des Heilfastens bei Parkinson. Das Ziel ist, durch gezieltes Fasten das Mikrobiom im Darm und die Entzündungsprozesse im Blut so zu verändern, dass die Parkinson-Erkrankung positiv beeinflusst werden kann.
Die bisherige Parkinson-Forschung zeigt bereits, dass bei Krankheiten mit Entzündungsprozessen ein ärztlich begleitetes Heil- oder Intervallfasten zur Linderung der Beschwerden beitragen kann. Erste Ergebnisse der Studie zeigen außerdem, dass Fasten die Zusammensetzung der Darmbakterien bei Parkinson günstiger beeinflussen könnte.
Leider beeinträchtigt die Krankheit in vielen Fällen auch das Essverhalten und kann sich auf das Gewicht auswirken. Diese Faktoren können bei Morbus Parkinson zu Untergewicht führen:
Bei Morbus Parkinson ist es wichtig, auf das Gewicht zu achten und die Ernährungsgewohnheiten im Auge zu behalten. Denn Untergewicht kann zu einer Reihe von Problemen führen, die den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen: zum Beispiel Infektanfälligkeit, Muskelschwäche, Verschlimmerung von Symptomen wie Zittern oder Muskelsteifheit, Erschöpfung und Müdigkeit. Deshalb ist es wichtig, bei ungewolltem Gewichtsverlust eine Ernährungsberatung oder ärztliche Unterstützung zu suchen, um wieder ein gesundes Gewicht zu erlangen.