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Erfahren Sie hier, wie unser Geruchssinn funktioniert, was die Ursache für die Riechstörungen bei Parkinson sind, wie sie diagnostiziert werden und was Sie tun können, um Ihrem Geruchssinn wieder auf die Sprünge zu helfen. Außerdem haben wir für Sie wertvolle Tipps im Gepäck, wie Sie im Alltag mit dem Geruchsproblem umgehen.
Störungen des Geruchssinns sind bei Parkinson-Patient:innen sehr häufig. Laut Forschungen sollen zwischen 75 und 90 Prozent nur eingeschränkt riechen können und das schon vor den typischen Bewegungsproblemen. Dennoch muss eine Riechstörung nicht immer bedeuten, dass sich ein Morbus Parkinson entwickelt. Denn der Geruchssinn verschlechtert sich auch im Zuge des normalen Alterungsprozesses. Ab 50 Jahren haben bereits 25 Prozent der Menschen Probleme, Gerüche wahrzunehmen. Übersteigt man die Altersgrenze von 80 Jahren, kämpfen schon 50 bis 80 Prozent der Menschen mit Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns.
Doch wie zeigen sich die Symptome einer Riechstörung genau? Und wie können sie sich im Einzelfall bei Parkinson-Betroffenen unterscheiden? Ein gestörter Geruchssinn kann sich folgendermaßen bemerkbar machen:
Riechstörungen bei Parkinson – bleiben oft lange unbemerkt Die Riechstörungen werden von den betroffenen Personen häufig nicht bemerkt. Kommen sie wegen anderer gesundheitlicher Probleme zum Arzt oder zur Ärztin und werden zu Riechproblemen befragt, sagen sie etwa, dass sie diese schon lange hätten, sie aber gar nicht bemerkt hätten. Andere haben die Riechstörungen zwar bemerkt, sie jedoch ignoriert. Viele Betroffene gehen auch auf Anraten von Angehörigen in eine ärztliche Praxis, weil die betroffene Person zum Beispiel nicht gerochen hatte, dass in der Küche etwas angebrannt war. Manche Menschen kommen dem gestörten Geruchssinn auf die Spur, indem sie häufig sagen, dass ihnen das Essen nicht mehr schmeckt.
Die Riechstörungen werden von den betroffenen Personen häufig nicht bemerkt. Kommen sie wegen anderer gesundheitlicher Probleme zum Arzt oder zur Ärztin und werden zu Riechproblemen befragt, sagen sie etwa, dass sie diese schon lange hätten, sie aber gar nicht bemerkt hätten. Andere haben die Riechstörungen zwar bemerkt, sie jedoch ignoriert. Viele Betroffene gehen auch auf Anraten von Angehörigen in eine ärztliche Praxis, weil die betroffene Person zum Beispiel nicht gerochen hatte, dass in der Küche etwas angebrannt war. Manche Menschen kommen dem gestörten Geruchssinn auf die Spur, indem sie häufig sagen, dass ihnen das Essen nicht mehr schmeckt.
Parkinson entsteht, weil sich in den Nervenzellen der Substantia nigra (schwarze Substanz) im Mittelhirn bestimmte Proteine falsch falten und in der Folge zu unerwünschten Proteinklumpen führen, die den Untergang der Nervenzellen bedeuten. Dadurch entsteht mit der Zeit ein kritischer Dopaminmangel, der die verschiedenen Symptome der Parkinson-Krankheit wie Zittern, Bewegungsverlangsamung und Muskelsteifheit auslöst. Forscher:innen nehmen an, dass die Nervenerkrankung in den Nervenzellen des Darms und der Nase beginnen könnte, da man die schädlichen Proteinablagerungen auch in der Darmschleimhaut und der oberen Nasenschleimhaut (Riechschleimhaut) gefunden hat.
Sind weniger funktionstüchtige Riechsinneszellen vorhanden, wird der Geruchssinn schwächer. Doch auch bei der Weiterleitung der Geruchsreize und der Verarbeitung im Vorderhirn (Nukleus olfactorius anterior = Zentrum für Geruchswahrnehmung) kommt es zu Veränderungen, sodass die finale Geruchserkennung bei Parkinson eingeschränkt oder gar nicht mehr ausgeprägt ist. Im Darm führen die erkrankten Nervenzellen, die im Normalfall die Darmbewegungen mit steuern, dazu, dass eine Darmträgheit mit Verstopfung entsteht. Verstopfung ist ein weiteres frühes Symptom der Parkinson-Erkrankung.
Das Riechen beginnt in unserer Nase. In der Nasenschleimhaut der oberen Nasenhöhle (genauer in der Riechschleimhaut oder Regio olfactoria) befinden sich Millionen von Riechsinneszellen. Auf diesen wiederum sitzen viele verschiedene Geruchsrezeptoren, 350 an der Zahl. Jeder dieser Rezeptoren kann mehrere verschiedene Geruchsmoleküle erkennen. Gelangen nun zum Beispiel Vanille-Moleküle auf die Riechzellen, aktivieren sie bestimmte Rezeptoren. Es wird eine Art Code (Aktivitätsmuster) für diesen bestimmten Geruch erzeugt, der als elektrisches Signal über den Riechnerv an den Riechkolben im Vorderhirn weitergeleitet wird, der diese Information als erste Stelle im Gehirn verarbeitet.
Von dort aus gelangt das Geruchsmuster zur weiteren Verarbeitung in andere Teile des Gehirns, etwa in die Amygdala (emotionale Bewertung des Geruchs), den Hippocampus (Verknüpfung des Geruchs mit Erlebnissen – Erinnerungsverknüpfung) sowie den präpiriformen Cortex, wo der Geruch von Vanille schließlich bewusst identifiziert wird.
Der Riechsinn ist vielleicht nicht unser wichtigster Sinn, jedoch bereichert er unser Leben auf vielfältige Weise, wenn man an all die schönen Düfte wie Blumen oder an einen leckeren Braten im Ofen denkt. Auch ist der Geruchssinn untrennbar mit dem Geschmackssinn verbunden. Leidet er, kann auch ein gutes Essen nicht mehr (vollumfänglich) erschmeckt werden, was die Lebensqualität dann schon deutlich herabsetzt. Neben den Einbußen, sich an einem schönen Essen oder einem köstlichen Getränk zu erfreuen, gehen Riechstörungen aber noch mit weiteren Problemen einher:
Spätestens wenn Menschen aus Ihrem Umfeld Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie markante Gerüche wiederholt nicht wahrgenommen haben, sollten Sie aktiv werden. Falls Sie selbst bemerken, dass Ihre Riechfähigkeit eingeschränkt zu sein scheint, lassen Sie sich ebenfalls zeitnah in einer HNO-Arztpraxis (Hals-Nasen-Ohren-Praxis) untersuchen. Bei Verdacht auf die Parkinson-Krankheit werden Sie an eine neurologische Praxis überwiesen. Die Ärzt:innen werden für die Diagnose folgendermaßen vorgehen:
Kann man Parkinson riechen? Forscher:innen des Manchester Institute of Biotechnology in England haben herausgefunden, warum viele Menschen mit Parkinson einen charakteristischen Körpergeruch annehmen. Dieser ist hauptsächlich auf Veränderungen im Geruch des Hauttalgs von Parkinson-Patient:innen zurückzuführen. Daneben produzieren Betroffene häufig mehr Hautfett als gesunde Menschen, was den Eigengeruch noch verstärkt. Gleichzeitig haben viele Parkinson-Betroffene eine veränderte Hautflora mit einer höheren Anzahl an bestimmten Hefepilzen, die Hauterkrankungen fördern. Auch dies könnte mit für den typischen Geruch bei einer signifikanten Zahl von Betroffenen verantwortlich sein. Interessant: Der typische Körpergeruch ist wie die Riechstörungen, Schlafstörungen, Erschöpfung oder Verstopfung häufig schon sehr früh vorhanden.
Forscher:innen des Manchester Institute of Biotechnology in England haben herausgefunden, warum viele Menschen mit Parkinson einen charakteristischen Körpergeruch annehmen. Dieser ist hauptsächlich auf Veränderungen im Geruch des Hauttalgs von Parkinson-Patient:innen zurückzuführen.
Daneben produzieren Betroffene häufig mehr Hautfett als gesunde Menschen, was den Eigengeruch noch verstärkt. Gleichzeitig haben viele Parkinson-Betroffene eine veränderte Hautflora mit einer höheren Anzahl an bestimmten Hefepilzen, die Hauterkrankungen fördern. Auch dies könnte mit für den typischen Geruch bei einer signifikanten Zahl von Betroffenen verantwortlich sein.
Interessant: Der typische Körpergeruch ist wie die Riechstörungen, Schlafstörungen, Erschöpfung oder Verstopfung häufig schon sehr früh vorhanden.
Eine Behandlung gibt es gegen die Riechstörungen bei Parkinson bislang nicht. Der Versuch einer medikamentösen Therapie mit dem MAO-B-Hemmer Rasagilin brachte nicht die erwünschten Erfolge. Partielle Erfolge konnte bislang nur die Tiefe Hirnstimulation (THS) vorweisen. Jedoch ist diese Therapie bei Parkinson ein invasives Verfahren am Gehirn, das erst im weit fortgeschrittenen Verlauf eingesetzt wird und daher nicht zur Therapie von Riechstörungen oder Geruchsverlust geeignet ist.
Als aussichtsreicher hat sich ein spezielles und regelmäßiges Riechtraining erwiesen. Dabei sollen Betroffene regelmäßig an verschiedenen geruchsintensiven Dingen riechen, um ihren Geruchssinn zu stärken. Anders als die erkrankten Nervenzellen im Gehirn können Riechsinneszellen wieder neu entstehen und durch geruchliche Stimulation gezielt beim Wachsen und Ausreifen unterstützt werden. Auch die noch vorhandenen Riechzellen können so gefördert werden. Daneben hilft ein Riechtraining dabei, die anderen Bereiche des Riechsystems in ihrer Funktion zu stärken, sodass auch die Weiterleitung und Verarbeitung der Signale besser erfolgen kann.
Besonders geeignet sind etwa die Düfte von Eukalyptus, Zimt, Zitrone oder Rose. Schnüffeln Sie am besten zweimal täglich für etwa 10 bis 30 Sekunden an solch intensiven Geruchsträgern und versuchen Sie, den Geruch ganz bewusst wahrzunehmen. Im Idealfall halten Sie diese Übungen für ein halbes Jahr oder darüber hinaus durch. 30 bis 40 Prozent der Menschen mit Parkinson profitieren von diesem Riechtraining und können ihre Riechleistung verbessern.
Regelmäßiger Ausdauersport wie Nordic Walking, Tanzen, Schwimmen oder Radfahren kann ebenfalls positive Auswirkungen auf Riechstörungen bei der Parkinson-Krankheit haben. Laut einer Studie aus 2016 könnte zumindest einer Verschlechterung des Riechvermögens entgegengewirkt werden.
Denn Sport wirkt gleich auf mehrere Weise: Zum einen unterstützt er die Bildung neuer Riechsinneszellen. Zum anderen fördert er die Durchblutung und Sauerstoffversorgung im Gehirn, was sich positiv auf die Funktion des Riechsystems auswirkt. Nicht zuletzt bringt Ausdauersport auch entzündungshemmende Effekte mit ins Spiel, die degenerativen Prozessen im Nervensystem entgegenwirken.
Um im Alltag besser mit den Riechstörungen und dem Geruchsverlust zurechtzukommen, geben wir Ihnen an dieser Stelle einige Tipps, zum Beispiel, was das Thema Kochen, Sicherheit oder die Hygiene angeht:
Wenn Sie unter den Riechstörungen oder den anderen motorischen und nicht-motorischen Symptomen der Parkinson-Erkrankung besonders leiden, empfehlen wir Ihnen zusätzlich, folgende Tipps zu beherzigen: