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Ein Tremor ist ein unwillkürliches Zittern oder Schütteln eines Körperteils, meist der Hände, Arme oder des Kopfes. Bei der Parkinson-Krankheit (lat. Morbus = Krankheit) tritt er in der Regel als Ruhetremor auf. Das heißt, das Zittern zeigt sich vor allem in Ruhephasen und nimmt ab, wenn die betroffene Person eine bewusste Bewegung ausführt. Typisch ist der sogenannte „Pillendreher-Tremor“, bei dem es so aussieht, als würden die Finger eine Pille zwischen Daumen und Zeigefinger hin- und herbewegen.
Der Tremor ist eines der Kardinalsymptome der Parkinson-Krankheit. Neben dem Zittern gehören auch Akinesie (verlangsamte Bewegungen), Rigor (Muskelsteifheit) und im späteren Verlauf die posturale Instabilität (Haltungsinstabilität) zu den Hauptmerkmalen der Erkrankung. Es ist wichtig zu wissen, dass der Tremor zwar charakteristisch für Parkinson ist, aber nicht alle Parkinson-Patient:innen dieses Symptom zeigen.
Es gibt verschiedene Tremorformen, die auftreten können. Hier eine kurze Übersicht:
Tremor im Schlaf Während der Schlaf normalerweise eine Phase der Entspannung für das zentrale Nervensystem darstellt, in der motorische Symptome wie Tremor typischerweise abnehmen oder sogar ganz verschwinden, berichten manche Betroffene dennoch über anhaltendes Zittern während des Schlafs. Dieser nächtliche Tremor kann den Schlaf stören und zu Schlaflosigkeit oder schlechter Schlafqualität führen, was die allgemeine Lebensqualität beeinträchtigen kann. Die genauen Ursachen dieses Phänomens sind noch nicht vollständig geklärt, doch es wird vermutet, dass die neurologischen Veränderungen, die den Tremor verursachen, auch in den Schlafphasen weiter aktiv sein können. Eine gute Schlafhygiene, Entspannungstechniken vor dem Schlafengehen und, in manchen Fällen, eine Anpassung der therapeutischen Maßnahmen können helfen, die Auswirkungen des Tremors im Schlaf zu minimieren.
Während der Schlaf normalerweise eine Phase der Entspannung für das zentrale Nervensystem darstellt, in der motorische Symptome wie Tremor typischerweise abnehmen oder sogar ganz verschwinden, berichten manche Betroffene dennoch über anhaltendes Zittern während des Schlafs. Dieser nächtliche Tremor kann den Schlaf stören und zu Schlaflosigkeit oder schlechter Schlafqualität führen, was die allgemeine Lebensqualität beeinträchtigen kann.
Die genauen Ursachen dieses Phänomens sind noch nicht vollständig geklärt, doch es wird vermutet, dass die neurologischen Veränderungen, die den Tremor verursachen, auch in den Schlafphasen weiter aktiv sein können. Eine gute Schlafhygiene, Entspannungstechniken vor dem Schlafengehen und, in manchen Fällen, eine Anpassung der therapeutischen Maßnahmen können helfen, die Auswirkungen des Tremors im Schlaf zu minimieren.
Die Frequenz bei Tremor bezieht sich auf die Geschwindigkeit, mit der die unwillkürlichen, rhythmischen Bewegungen eines Körperteils auftreten. Sie wird in Hertz (Hz) gemessen, wobei ein Hertz einer Bewegung pro Sekunde entspricht. Die Frequenz des Tremors ist wichtig für die Diagnose, da sie helfen kann, verschiedene Arten von Tremor zu unterscheiden und die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren. Verschiedene Tremorarten haben charakteristische Frequenzbereiche.
Die Bestimmung der Tremorfrequenz erfolgt häufig durch klinische Beobachtung oder mithilfe von Technologien wie Elektromyografie (EMG) oder Accelerometrie, die präzise Messungen der Bewegungen ermöglichen. Die Frequenz des Tremors kann allerdings auch schwanken, abhängig von Faktoren wie Stress, Müdigkeit oder Medikation.
Der Tremor bei Parkinson entsteht durch Störungen in einem speziellen Bereich des Gehirns, den sogenannten Basalganglien. Diese Gehirnregion ist für die Feinsteuerung und Koordination von Bewegungen verantwortlich. Bei Parkinson kommt es zu einem Absterben von Nervenzellen in der Substantia nigra (schwarze Substanz), die den Neurotransmitter Dopamin produzieren. Dopamin ist entscheidend für die reibungslose Übertragung von Signalen, um beispielsweise Bewegungen steuern zu können.
Durch den Dopaminmangel werden die Signale in den Basalganglien fehlerhaft verarbeitet, was zu den typischen Bewegungsstörungen führt, darunter auch Tremor. Der genaue Mechanismus, der den Tremor auslöst, ist noch nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler vermuten jedoch, dass eine Überaktivität bestimmter Nervenverbindungen in den Basalganglien dafür verantwortlich ist.
Tremor kann ein Symptom vieler unterschiedlicher Erkrankungen sein. Der diagnostische Prozess beginnt daher mit einer detaillierten Anamnese der Krankengeschichte der Patient:innen: einschließlich des Beginns und Verlaufs des Tremors, begleitender Symptome und möglicher Auslöser. Eine körperliche Untersuchung folgt, bei der die Art des Tremors (Ruhe-, Halte- oder Aktionstremor), die betroffenen Körperteile, die Frequenz und die Amplitude des Zitterns genau beobachtet werden.
Zusätzliche Tests, wie die Elektromyografie (EMG) messen die elektrischen Aktivitäten der Muskeln und bestimmen die Tremorfrequenz. Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT-Scans können ebenfalls eingesetzt werden, um strukturelle Anomalien im Gehirn auszuschließen, die den Tremor verursachen könnten. In einigen Fällen werden auch Bluttests durchgeführt, um Stoffwechselstörungen oder toxische Ursachen wie Schwermetallvergiftungen zu identifizieren.
Die medikamentöse Behandlung von Tremor zielt darauf ab, die Symptome zu kontrollieren, anstatt die zugrunde liegende Ursache zu heilen. Die Wahl des Medikaments hängt von der Art des Tremors, der Schwere der Symptome und der individuellen Patientengeschichte ab.
Betablocker wie Propranolol sind häufig die erste Wahl bei der Behandlung des essentiellen Tremors. Diese Medikamente, die normalerweise zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden, können die Intensität des Tremors reduzieren, indem sie die Aktivität der Nerven, die den Tremor verursachen, dämpfen. Propranolol ist besonders wirksam bei der Reduktion von Handzittern und wird oft in niedrigen Dosen begonnen, die bei Bedarf gesteigert werden.
Antikonvulsiva wie Primidon werden ebenfalls häufig bei essentiellem Tremor verschrieben. Diese Medikamente, die eigentlich zur Behandlung von Epilepsie entwickelt wurden, wirken durch die Stabilisierung der neuronalen Aktivität im Gehirn. Primidon kann Tremor-Symptome deutlich verringern, jedoch müssen Betroffene häufig langsam an die richtige Dosis herangeführt werden, da es anfangs Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit oder Übelkeit verursachen kann.
Bei Tremor im Rahmen der Parkinson-Krankheit spielen Levodopa und Dopaminagonisten eine zentrale Rolle. Levodopa wird im Gehirn zu Dopamin umgewandelt, einem Neurotransmitter, dessen Mangel für viele Symptome der Parkinson-Krankheit verantwortlich ist, einschließlich des Tremors. Dopaminagonisten wie Pramipexol oder Ropinirol wirken, indem sie die Dopaminrezeptoren direkt stimulieren und so die Symptome lindern.
In einigen Fällen können Benzodiazepine wie Clonazepam bei Tremor eingesetzt werden, besonders wenn Angst eine Rolle spielt. Diese Medikamente wirken beruhigend auf das zentrale Nervensystem, können jedoch aufgrund ihres Abhängigkeitspotenzials nicht langfristig eingesetzt werden.
Die Therapie des Parkinson-Tremors ohne den Einsatz von Medikamenten umfasst eine Vielzahl von Ansätzen, die darauf abzielen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Dafür kommen eine Reihe von Therapien in Frage, die auch das Konzept ”Hilfe zur Selbsthilfe” umfassen.
Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle in der Behandlung von Parkinson-Tremor. Spezifische Übungen zur Verbesserung der Feinmotorik, Koordination und Muskelkraft können dazu beitragen, die Kontrolle über die betroffenen Körperteile zu verbessern. Techniken wie Widerstandstraining und Bewegungsübungen helfen, die Muskelsteifheit zu reduzieren und die Beweglichkeit zu fördern. Regelmäßiges Üben hilft, die Auswirkungen des Tremors auf die täglichen Aktivitäten zu verringern.
Ergotherapie zielt darauf ab, Patient:innen dabei zu unterstützen, ihre alltäglichen Aufgaben trotz des Tremors besser zu bewältigen. Ergotherapeut:innen können spezielle Techniken und Hilfsmittel empfehlen, um den Tremor zu minimieren und die Unabhängigkeit der Betroffenen zu erhalten. Dazu gehören zum Beispiel adaptive Geräte, die das Essen, Schreiben oder Ankleiden erleichtern, sowie Strategien zur Stressbewältigung, da Stress den Tremor oft verstärken kann.
Entspannungstechniken wie Yoga, Tai-Chi und Meditation können helfen, den Tremor zu kontrollieren, indem sie Stress reduzieren und die allgemeine Körperwahrnehmung verbessern. Diese Methoden fördern die Entspannung des Körpers und können die Intensität des Tremors verringern, indem sie das Nervensystem beruhigen.
Die Tiefe Hirnstimulation (THS) ist eine chirurgische Methode, die besonders bei fortgeschrittenen Parkinson-Patient:innen angewendet wird, deren Tremor auf andere Behandlungen nicht ausreichend anspricht. Dabei werden Elektroden in bestimmte Bereiche des Gehirns implantiert, die mit einem neurostimulatorischen Gerät verbunden sind. Dieses Gerät sendet elektrische Impulse an das Gehirn, die den Tremor reduzieren können. THS hat sich bei vielen Betroffenen als äußerst effektiv erwiesen, ist jedoch wie jeder Eingriff mit Risiken verbunden und kommt daher nicht für jeden in Frage.
Der fokussierte Ultraschall (FUS) bietet eine nicht-invasive Alternative zur tiefen Hirnstimulation, ohne dass eine Operation oder das Einsetzen von Implantaten erforderlich ist. Bei dieser Behandlung werden hochfrequente Schallwellen durch die Schädeldecke auf ein spezifisches Zielgebiet im Gehirn gerichtet, in der Regel den Thalamus, der eine Schlüsselrolle bei der Entstehung des Tremors spielt. Der gebündelte Ultraschall schaltet die beschädigten Gehirnzellen aus, die das Zittern verursachen – und lindern so den Tremor.
Diese Methode wird besonders für Patient:innen in Betracht gezogen, die auf medikamentöse Behandlungen nicht ansprechen oder für die chirurgische Eingriffe zu riskant wären. FUS eignet sich auch zur Behandlung von Tremor bei Parkinson, insbesondere für Patient:innen, bei denen der Tremor das dominante und besonders belastende Symptom ist. Während die Methode ursprünglich für die Behandlung des essentiellen Tremors entwickelt wurde, hat sie sich in jüngerer Zeit auch als vielversprechende Option für die Behandlung von Parkinson-Tremor erwiesen. Der Eingriff erfolgt unter MRT-Kontrolle, was eine präzise Behandlung und Echtzeit-Überwachung ermöglicht.
Ein Tremor kann das Leben erheblich beeinträchtigen. Das ständige Zittern erschwert oft einfache Tätigkeiten wie das Halten eines Glases, das Schreiben oder das Knöpfen von Hemden. Viele Betroffene empfinden den Tremor auch als stigmatisierend, weil er für Außenstehende sichtbar ist und so auf die Krankheit aufmerksam macht. Was Sie selbst tun können, um sich das Leben mit Tremor zu erleichtern:
Die Forschung zum Tremor bei Parkinson hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht, insbesondere in den Bereichen der Genetik, Neurobiologie und der Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze.
Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass genetische Faktoren eine größere Rolle beim Parkinson-Tremor spielen könnten, als bisher angenommen. Studien haben bestimmte Genvarianten identifiziert, die mit einem erhöhten Risiko für Parkinson-Tremor assoziiert sind. Diese Entdeckungen könnten in Zukunft zu personalisierten Behandlungsansätzen führen, bei denen genetische Profile genutzt werden, um die Therapie besser individuell auf den jeweiligen Patienten abzustimmen.
Die Tiefe Hirnstimulation (THS) bleibt ein zentraler Bereich der Forschung. Fortschritte in der Bildgebung und Neurostimulationstechnologien ermöglichen präzisere Platzierungen der Elektroden und individuellere Stimulationsparameter. Neue Studien untersuchen auch nicht-invasive Neuromodulationsmethoden wie die transkranielle Magnetstimulation (TMS), die möglicherweise weniger Risiken bergen als die traditionelle THS.
Forschungen zur Rolle der Basalganglien und des Thalamus – Hirnregionen, die eng mit der Bewegungssteuerung verbunden sind – haben zu einem besseren Verständnis der Mechanismen geführt, die den Tremor verursachen. Neueste Studien nutzen hochauflösende Bildgebungstechniken, um die Fehlfunktionen in diesen Hirnregionen genauer zu identifizieren.
Ein weiteres bedeutendes Forschungsgebiet ist die Identifizierung von Biomarkern für den Tremor bei Parkinson. Biomarker sind messbare Indikatoren für den Krankheitszustand oder das Fortschreiten einer Krankheit. Dazu gehören bestimmte Moleküle im Blut, Veränderungen in der DNA oder sogar spezielle Muster in Gehirnscans. Biomarker für den Tremor bei Parkinson könnten nicht nur die Diagnose verbessern, sondern auch die Wirksamkeit von Therapien genauer überwachen.