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Akinese, auch Bewegungsarmut genannt, beschreibt die Schwierigkeit oder totale Unfähigkeit (akinetische Krise), willkürliche Bewegungen einzuleiten (Bewegungsinitiation) oder durchzuführen. Sie ist eines der vier Kardinalsymptome der Parkinson-Krankheit, neben Tremor (Zittern), Rigor (Muskelsteifheit) und im späteren Stadium der posturalen Instabilität (Haltungsinstabilität). Akinese kann aber auch bei anderen Erkrankungen wie der Wilson-Krankheit (Erbkrankheit, bei der sich vermehrt Kupfer im Körper anreichert und Schäden verursacht) auftreten oder als Nebenwirkung durch Arzneimittel verursacht werden.
Die Akinese ist besonders belastend, weil sie den Alltag stark einschränkt und häufig zu einer zunehmenden Abhängigkeit von Unterstützung durch andere führt. Dies kann das Selbstbewusstsein und das Gefühl der Selbstständigkeit beeinträchtigen. Trotz dieser Herausforderungen gibt es therapeutische Ansätze und Hilfsmittel, die das Leben mit Akinese erleichtern können.
Akinese vs. Bradykinese? Die Bezeichnung Akinese wird in der einschlägigen Literatur häufig für Bewegungsverlangsamung und vollständige Bewegungsunfähigkeit zugleich verwendet. Korrekter wäre es aber, die Bezeichnung Akinese für völlige Bewegungslosigkeit zu benutzen und “Bradykinese” für die Verlangsamung von Bewegungen (wie es auch zuweilen zu lesen ist. Doch da in der Literatur meist nur von Akinese die Rede ist, fassen auch wir unter Akinese für beide motorischen Einschränkungen zusammen, also die Bewegungsverlangsamung als auch die Bewegungslosigkeit.
Die Bezeichnung Akinese wird in der einschlägigen Literatur häufig für Bewegungsverlangsamung und vollständige Bewegungsunfähigkeit zugleich verwendet. Korrekter wäre es aber, die Bezeichnung Akinese für völlige Bewegungslosigkeit zu benutzen und “Bradykinese” für die Verlangsamung von Bewegungen (wie es auch zuweilen zu lesen ist. Doch da in der Literatur meist nur von Akinese die Rede ist, fassen auch wir unter Akinese für beide motorischen Einschränkungen zusammen, also die Bewegungsverlangsamung als auch die Bewegungslosigkeit.
Die Akinese bei Parkinson entsteht durch das Absterben von Nervenzellen in einem Bereich des Gehirns, der als “schwarze Substanz” (Substantia nigra) bezeichnet wird. Diese Zellen sind für die Produktion von Dopamin verantwortlich. Der auch als Glückshormon bekannte Botenstoff spielt eine Schlüsselrolle bei der Steuerung von Bewegungen. Der Dopaminmangel führt dazu, dass die Signale, die für die Einleitung und Koordination von Bewegungen notwendig sind, nicht mehr korrekt weitergeleitet werden.
Die Ursache für das Absterben der Nervenzellen ist noch nicht geklärt. So werden genetische Ursachen, Umweltgifte sowie eine veränderte Darmflora diskutiert. Manche Betroffene zeigen Veränderungen in bestimmten Genen, aber längst nicht alle. Zudem können vermutlich Umweltgifte wie Pestizide das Risiko für die Erkrankung erhöhen. Daneben spielen vermutlich Entzündungsprozesse und die vermehrte Ablagerung eines falsch gefalteten Proteins in den Dopamin bildenden Nervenzellen bei der Krankheitsentstehung eine Rolle.
Die Akinese kann sich bei Betroffenen unterschiedlich zeigen und auch im Tagesverlauf variieren. Das führende Symptom der Akinese ist die Bewegungsarmut bzw. -unfähigkeit. Die Einschränkungen in Bezug auf Bewegungen können sich auf verschiedene Arten äußern:
Die Behandlung der Akinese bei Parkinson ist individuell und erfordert eine sorgfältige Abstimmung der Therapie auf die spezifischen Bedürfnisse und Symptome der Betroffenen. Es gibt verschiedene Therapien, die entweder einzeln oder in Kombination eingesetzt werden, um die Bewegungsarmut zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Die medikamentöse Therapie bildet die Grundlage der Behandlung bei Akinese. Das wichtigste Medikament ist L-Dopa (Levodopa), eine Vorläufersubstanz des Dopamins, das dann im Gehirn in den wichtigen Neurotransmitter umgewandelt wird. L-Dopa gilt als Goldstandard in der Behandlung von Parkinson und zeigt in der Regel eine deutliche Verbesserung der motorischen Symptome.
Neben L-Dopa (Levodopa) kommen auch Dopaminagonisten wie Apomorphin oder Piribedil zum Einsatz, also Wirkstoffe, die die Wirkung von Dopamin im Gehirn nachahmen. Medikamente mit diesen Wirkstoffen haben oft eine längere Wirkungsdauer und können dazu beitragen, die Bewegungsabläufe über den Tag hinweg zu stabilisieren. MAO-B-Hemmer und COMT-Hemmer sind weitere Medikamente in der Therapie von Parkinson. Diese Mittel hemmen das Enzym, das für den Abbau von Dopamin im Gehirn zuständig ist, verlangsamen den Dopaminabbau und verlängern so dessen Wirkung.
Für Patient:innen, bei denen die medikamentöse Therapie nicht ausreicht, kann die Tiefe Hirnstimulation (THS) eine wirksame Behandlungsoption sein. Bei diesem Verfahren werden Elektroden in spezifische Hirnregionen implantiert, die über einen Schrittmacher elektrische Impulse abgeben. Diese Impulse können die Symptome der Akinese lindern, indem sie die gestörte Signalübertragung im Gehirn verbessern. THS ist besonders bei fortgeschrittenem Parkinson und schweren motorischen Symptomen eine vielversprechende Option.
Neben der schulmedizinischen Behandlung stehen Betroffenen bei Akinese noch weitere Therapien zur Verfügung, um die Symptome besser zu bewältigen, allen voran sind hier die Ergotherapie und die Physiotherapie zu nennen.
Die Ergotherapie spielt eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der Akinese, denn sie hilft Patient:innen, ihre Alltagsaktivitäten trotz Bewegungseinschränkungen besser zu meistern. Durch gezielte Übungen und individuell angepasste Strategien lernen Betroffene, alltägliche Aufgaben wie Anziehen, Essen oder Schreiben effektiver auszuführen. Ergotherapeut:innen arbeiten dabei eng mit den Patient:innen zusammen, um Techniken zu entwickeln, die die Bewegungen so optimieren, dass sie leichter ausgeführt werden können.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Schulung von Bewegungsabläufen, die helfen, das „Freezing“ zu überwinden und die Feinmotorik zu verbessern. Ergotherapeut:innen fördern die Selbstständigkeit von Patient:innen und unterstützen bei der Auswahl und dem Einsatz von Hilfsmitteln, die den Alltag erleichtern. Zudem bieten sie wertvolle Tipps zur Anpassung des häuslichen Umfelds, um die Sicherheit und Bewegungsfreiheit zu erhöhen.
Physiotherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung von Akinese und zielt darauf ab, die Beweglichkeit und Muskelkraft der Betroffenen zu erhalten oder zu verbessern. Durch gezielte Übungen können die Patient:innen lernen, ihre Bewegungen besser zu kontrollieren und die durch die Akinese verursachte Verlangsamung zu reduzieren. Spezielle Übungen fördern zudem den Einstieg in Bewegungen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Förderung der Gang- und Haltungssicherheit, um das Risiko von Stürzen zu minimieren. Regelmäßige Physiotherapie kann dazu beitragen, die motorischen Fähigkeiten zu erhalten und die Lebensqualität zu steigern.
Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, wie zum Beispiel Gehstöcke, Rollatoren oder speziell angepasste Schuhe, die das Gehen sicherer machen und das Leben für Betroffene erleichtern können. Auch einfache Maßnahmen wie rutschfeste Matten, Haltegriffe in der Wohnung und ergonomisch gestaltete Haushaltsgegenstände helfen dabei, das Risiko von Stürzen und Verletzungen zu reduzieren.
Bei stark ausgeprägter Akinese sind gezielte Pflegemaßnahmen entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten und Komplikationen zu vermeiden. Eine umfassende Pflege sollte auf die Unterstützung bei grundlegenden Aktivitäten wie Essen, Ankleiden und Körperpflege ausgerichtet sein, wobei der Fokus weiterhin auf der weitestgehenden Erhaltung der Selbstständigkeit liegt. Pflegende auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.
Für Angehörige von Menschen mit Parkinson ist es oft schwer zu verstehen, warum einfache Bewegungen plötzlich so schwierig werden. Es ist wichtig, Geduld zu haben und zu wissen, dass Akinese ein Symptom ist, das nicht durch mangelnde Motivation oder Faulheit entsteht, sondern durch die Erkrankung verursacht wird. Angehörige können helfen, indem sie die Umgebung des Betroffenen sicher gestalten und dabei unterstützen, Routinen zu entwickeln, die die Bewegungsarmut ausgleichen. Gemeinsame Aktivitäten, wie Spaziergänge oder leichte Sportarten, können nicht nur die Mobilität fördern, sondern auch das emotionale Wohlbefinden stärken sowie die geistige Leistungsfähigkeit verbessern.
Es kann auch hilfreich sein, sich mit anderen Angehörigen auszutauschen und gegebenenfalls professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen bieten wertvolle Informationen und Unterstützung.