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Gemeinsam mit dem medizinischen Team und Angehörigen ist es leichter, die Herausforderungen der Parkinson-Erkrankung zu meistern. Durch eine Kombination aus medikamentöser Therapie, gezielter Physiotherapie und praktischen Alltagsstrategien kann die Mobilität weitgehend erhalten werden, die Lebensqualität ist besser. Dieser Artikel soll Ihnen Mut machen und Ihnen zeigen, dass Sie nicht allein sind. Wir erklären Ihnen, was Gangunsicherheit und Gangstörungen bedeuten, welche Formen es gibt und wie Sie besser damit umgehen können.
Gangunsicherheit und Gangstörungen gehören zu den charakteristischen Symptomen bei Morbus Parkinson und können die Mobilität und Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Sie entwickeln sich oft schleichend und nehmen mit dem Fortschreiten der Krankheit zu.
Gangunsicherheit und Gangstörungen entstehen durch die Beeinträchtigung des Nervensystems, die typisch für Parkinson ist. Durch den Mangel an Dopamin, einem wichtigen Botenstoff im Gehirn, sind die Bewegungen verlangsamt (Akinese), die Muskeln steif (Rigor) und das Gleichgewicht gestört. Diese Kombination führt dazu, dass der Gang unsicher wird und Schwierigkeiten beim Gehen entstehen. Betroffene fühlen sich wackelig auf den Beinen, haben Probleme, einen Fuß vor den anderen zu setzen und laufen Gefahr zu stürzen. Diese Unsicherheit kann wiederum Ängste auslösen, die das Gehen zusätzlich erschweren.
Gangstörungen sind ein zentrales Symptom bei Parkinson und resultieren aus einer komplexen Reihe von Veränderungen im Gehirn, die durch den fortschreitenden Verlust von Nervenzellen verursacht werden. Diese Veränderungen betreffen insbesondere das dopaminerge System, das für die Steuerung von Bewegungen verantwortlich ist. Das dopaminerge System bezieht sich auf die Bereiche des Gehirns, in denen Nervenzellen Dopamin produzieren und in denen der Botenstoff verwendet wird.
Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff (Neurotransmitter), der Signale zwischen den Nervenzellen überträgt. Das auch als “Glückshormon” bezeichnete Hormon ist insbesondere für die Steuerung von Bewegungen, Motivation und Belohnung zuständig. Bei Parkinson führt der Abbau von Nervenzellen in diesen Bereichen des Gehirns zu einem Mangel an Dopamin, was die Koordination und Ausführung von Bewegungen beeinträchtigt. Diese Probleme sind nicht nur emotional belastend, sondern erhöhen auch das Risiko von Stürzen.
Gangunsicherheit und Gangstörungen bei Parkinson können sich in verschiedenen Formen zeigen. Zu den häufigsten zählen:
Gangstörungen bei Parkinson haben weitreichende negative Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen und erhöhen das Risiko für gefährliche Stürze. Stürze wiederum können schwerwiegende Verletzungen nach sich ziehen, wie Hüftfrakturen oder Kopfverletzungen, die eine langfristige Immobilität verursachen können. Eine frühzeitige Behandlung, physiotherapeutische Maßnahmen und die Anpassung des Umfelds durch Hilfsmittel können jedoch dazu beitragen, die Risiken zu minimieren und die Lebensqualität zu verbessern. Es ist wichtig, sich des erhöhten Sturzrisikos bewusst zu sein und proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um die Mobilität und Sicherheit so lange wie möglich zu erhalten.
Besonders gefährdet sind Betroffene in ungewohnten Umgebungen oder bei wechselnden Bodenbelägen. Stürze können zu schweren Verletzungen führen, was die Mobilität weiter einschränkt und zu einem Verlust an Selbstständigkeit führen kann. Gangstörungen bringen Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten wie Gehen, Treppensteigen oder Einkaufen mit sich. Dadurch können Betroffene zunehmend ihre Unabhängigkeit verlieren und sind oft auf Hilfsmittel oder Unterstützung durch andere Menschen angewiesen, was in der Regel als belastend empfunden wird.
Die ständige Unsicherheit beim Gehen und die damit einhergehende Angst vor Stürzen können zu Stress, Angstzuständen und Depressionen führen. Dies wirkt sich negativ auf das Selbstwertgefühl und die allgemeine Lebensqualität aus. Durch die zunehmende körperliche Einschränkung und die Angst vor Stürzen ziehen sich viele Betroffene aus dem sozialen Leben zurück, was meist Gefühle der Isolation und ein Verlust an Lebensfreude mit sich bringt.
Die Behandlung von Gangstörungen bei Parkinson erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl medikamentöse als auch nicht-medikamentöse Maßnahmen umfasst:
Neben der medizinischen Behandlung gibt es auch viele Maßnahmen für den Alltag, die Ihnen helfen können, besser mit Gangstörungen umzugehen:
Diese Tipps können helfen, die Gangunsicherheit zu verringern und das Risiko von Stürzen zu minimieren, sodass Sie sich sicherer und unabhängiger im Alltag bewegen können. Es ist wichtig, regelmäßig mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin sowie mit der Physiotherapeutin oder dem Physiotherapeuten über Ihre Gangstörungen zu sprechen, um die besten Strategien und Hilfsmittel für Ihre individuelle Situation zu finden.