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Bei uns lesen Sie, welche Ursachen eine Depression hat, welche Symptome und Begleitsymptome damit verbunden sind und wie Parkinson-Patient:innen mit dieser zusätzlichen psychischen Erkrankung behandelt werden.
Eine Depression ist eine ernstzunehmende psychische Erkrankung mit einer Vielzahl an psychischen und körperlichen Symptomen. Sie geht über normale Stimmungsschwankungen, die wir ja alle ab und zu haben, hinaus und erschwert es den Betroffenen, sich den Aufgaben und Herausforderungen des täglichen Lebens zu stellen. Denn die Erkrankung beeinflusst gleichermaßen unser Fühlen, Denken und Handeln – und zwar auf dramatische Weise.
Die depressive Verstimmung oder im Extremfall die klinische Depression bringt auch bei der Parkinson-Erkrankung (Morbus Parkinson) Gefühle der Hoffnungslosigkeit, der Negativität und der emotionalen Leere hervor. Es scheint Betroffenen nichts wirklich Freude zu bereiten. Sie sind häufig teilnahmslos (apathisch), können sich nicht mehr dazu motivieren, mit Elan Ihren einstigen Interessen nachzugehen und finden nicht mehr den notwendigen inneren Antrieb, die Herausforderungen des Alltags zu meistern. Nicht selten führt diese innere Dunkelheit zu Problemen und Streit in der Partnerschaft oder auch zu Schuldgefühlen.
Betroffene können sich zum Beispiel schuldig fühlen, durch ihre Erkrankung zu einer großen Last für ihre Lieben geworden zu sein oder es bald zu werden. Jedoch spielen die klassischen Schuldgefühle bei der Parkinson-Depression eher eine untergeordnete Rolle, ebenso wie das Gefühl, traurig zu sein.
Wenn Parkinson-Patient:innen zusätzlich zu den Parkinson-Symptomen eine Depression entwickeln, können noch weitere Auffälligkeiten hinzukommen, wie zum Beispiel:
Die Depression führt mit der Zeit bei vielen Parkinson-Patienten dazu, dass sie sich immer mehr in sich selbst zurückziehen und sich aus sozialen Aktivitäten, auch mit der Familie, ausklinken. Der soziale Rückzug sowie das zunehmend gereizte und auch aggressive Verhalten wird dabei eher von den Angehörigen wahrgenommen und weniger von den Betroffenen selbst. Da diese die erkrankte Person besonders gut kennen, fallen ihnen einschneidende Persönlichkeitsveränderungen besonders auf.
Angst als Folge häufiger Stürze Die erhöhte Angst, die Parkinson-Patient:innen entwickeln können, lässt sich unter anderem durch das häufige Stürzen erklären. Denn bei Parkinson kommt es oft zu Schwindel, Blutdruckproblemen, Sehstörungen, sowie einer Haltungsinstabilität (posturale Instabilität). Dies führt in der Folge zu Gleichgewichtsstörungen und Gangunsicherheiten, die gepaart mit visuellen Fehleinschätzungen des Raumes, ein großes Risiko für Stürze in sich bergen.
Die erhöhte Angst, die Parkinson-Patient:innen entwickeln können, lässt sich unter anderem durch das häufige Stürzen erklären. Denn bei Parkinson kommt es oft zu Schwindel, Blutdruckproblemen, Sehstörungen, sowie einer Haltungsinstabilität (posturale Instabilität). Dies führt in der Folge zu Gleichgewichtsstörungen und Gangunsicherheiten, die gepaart mit visuellen Fehleinschätzungen des Raumes, ein großes Risiko für Stürze in sich bergen.
Eine depressive Stimmungslage bis hin zu einer klinischen Depression betrifft viele Menschen, die an Parkinson erkrankt sind. Die genauen Zahlen schwanken allerdings. Je nach Studie können zwischen 23 und 50 Prozent aller Patient:innen an einer klinisch relevanten Depression leiden, die oft in Kombination mit weiteren psychischen Symptomen wie einer gesteigerten Angst oder einer Parkinson-Demenz auftritt.
Suizidgedanken sind ein Problem bei Parkinson Eine Depression geht generell mit einem höheren Risiko für Suizidgedanken und Suizid einher. Dies gilt auch für Parkinson-Erkrankte, die eine Depression entwickeln. Laut mehreren Studien beträgt der Anteil von Menschen mit Parkinson, deren Gedanken schon mal oder auch häufiger um den eigenen Tod gekreist haben, 22,2 Prozent. In 1,25 Prozent der Fälle wird ein Suizid durchgeführt. Das bedeutet, dass sich etwas mehr als eine Person von 100 Parkinson-Patient:innen das Leben nimmt. In mehreren Studien zeigte sich auch, dass Suizidgedanken bei Parkinson-Betroffenen in etwa doppelt so häufig vertreten sind wie in der Durchschnittsbevölkerung. Dabei sind Männer und Frauen gleichermaßen in dunklen Gedanken gefangen. Umso wichtiger ist, dass die Diagnose frühzeitig erfolgt, um schnellstmöglich mit einer Behandlung zu beginnen.
Eine Depression geht generell mit einem höheren Risiko für Suizidgedanken und Suizid einher. Dies gilt auch für Parkinson-Erkrankte, die eine Depression entwickeln. Laut mehreren Studien beträgt der Anteil von Menschen mit Parkinson, deren Gedanken schon mal oder auch häufiger um den eigenen Tod gekreist haben, 22,2 Prozent. In 1,25 Prozent der Fälle wird ein Suizid durchgeführt. Das bedeutet, dass sich etwas mehr als eine Person von 100 Parkinson-Patient:innen das Leben nimmt.
In mehreren Studien zeigte sich auch, dass Suizidgedanken bei Parkinson-Betroffenen in etwa doppelt so häufig vertreten sind wie in der Durchschnittsbevölkerung. Dabei sind Männer und Frauen gleichermaßen in dunklen Gedanken gefangen. Umso wichtiger ist, dass die Diagnose frühzeitig erfolgt, um schnellstmöglich mit einer Behandlung zu beginnen.
Eine Depression kann sich bei der Parkinson-Krankheit aus verschiedenen Gründen entwickeln. Wie eine deutsche Studie aus dem Jahr 2020 zeigt, haben Menschen mit einer neurologischen Erkrankung wie Parkinson ein deutlich höheres Risiko für eine Depression als Menschen, die keine neurologische Erkrankung haben. Die folgenden Faktoren können entweder noch (weit) vor den motorischen Symptomen oder erst im weiteren Verlauf der Krankheit zu einer Depression führen:
Viele Symptome der Parkinson-Erkrankung sind auch zugleich Symptome einer Depression. Weil Ärzte die Symptome Müdigkeit, Antriebsmangel oder Niedergeschlagenheit der Parkinson-Krankheit zuschreiben und nicht mit einer zusätzlichen Depression in Verbindung bringen, wird die Diagnose oft erst spät oder bei vielen auch gar nicht gestellt. Auch liegt der Fokus der Ärzt:innen nach wie vor eher auf den motorischen Symptomen der Krankheit wie der Bewegungsverlangsamung oder den steifen Muskeln (Rigor).
Dabei ist eine unbehandelte Depression gefährlich, da sie wie beschrieben mit einem erhöhten Suizidrisiko einhergeht. Ärzte und Ärztinnen sollten sich bei der Befragung der Patient:innen im Rahmen der Parkinson-Diagnostik oder in der weiterführenden Behandlung nicht nur auf die motorischen Symptome konzentrieren, sondern auch die nicht-motorischen Probleme mit abklopfen. Die Diagnose Depression wird bei Parkinson laut der Movement Disorder Society (MDS) gestellt, wenn mindestens zwei der folgenden Symptome für länger als zwei Wochen bestehen:
Wichtig ist, dass Betroffene dem behandelnden Arzt oder der Ärztin offen von ihren Symptomen wie Schlafstörungen, innerer Leere oder Appetitverlust erzählen oder dass Angehörige von negativen Veränderungen berichten, wenn es für die betroffene Person nicht möglich ist. Der Arzt oder die Ärztin wird Informationen zum Beginn der Symptome einholen und danach fragen, wie ausgeprägt sie sind. Auch sollte ein Blick auf die einzunehmenden Medikamente geworfen werden.
Wurde eine Depression erkannt, ist dies der erste Schritt in die richtige Richtung, denn dann kann eine effektive Therapie eingeleitet werden. Die Therapie einer Depression richtet sich nach der Schwere der Symptome und den dominierenden Begleitsymptomen. Im Zentrum steht die medikamentöse Behandlung. Diese kann aber zur Steigerung des Therapieerfolgs noch mit einer Verhaltenstherapie kombiniert werden.
Zur Behandlung der Depression kommen meist Antidepressiva zum Einsatz, die den Haushalt der Hirnbotenstoffe ausgleichen sollen und etwa den Serotoninspiegel anheben können. Stehen Gefühle der Angst stark im Vordergrund, bringen häufig angstlindernde Medikamente die erwünschten Ergebnisse. Folgende Medikamente können bei einer Depression zum Einsatz kommen:
Eine Verhaltenstherapie ist ein wichtiger Baustein in der Parkinson-Therapie, besonders wenn zusätzlich eine Depression mit Ängsten vorliegt. Denn in Verbindung mit einer richtig eingestellten Medikation ist dieser Weg besonders erfolgversprechend. In einer solchen Therapie wird mithilfe eines Therapeuten oder einer Therapeutin nach auslösenden Faktoren geschaut, warum sich die betroffene Person so schlecht fühlt.
Im weiteren Verlauf wird an den identifizierten negativen Sicht- und Verhaltensweisen gearbeitet, die nach und nach durch positive ersetzt werden. So können Menschen beispielsweise dazu motiviert werden, wieder mehr am sozialen Leben teilzunehmen. Sie finden vielleicht auch eher wieder die Bereitschaft und die Lust, einem Hobby nachzugehen, sei es nun ein Sport, einer künstlerischen Aktivität wie dem Malen oder dem Spielen eines Instruments. Daneben bekommen Betroffene Strategien vermittelt, wie sie mit den Ängsten und Unsicherheiten, die die Erkrankung mit sich bringt, besser umgehen können. Sie können etwa eine Entspannungsmethode erlernen wie die Progressive Muskelentspannung oder das Autogene Training, um Angstattacken vorzubeugen oder sich in Angst-Situationen selbst zu beruhigen.
Als Betroffene:r können Sie selbst auch einiges tun, um Ihr psychisches Wohlbefinden zu stärken – zum Beispiel, wenn Sie mithilfe einer Verhaltenstherapie wieder zu mehr Elan und Freude gefunden haben. An folgenden Stellschrauben können Sie oder Ihre Angehörigen drehen, damit sich Betroffene wieder besser fühlen und aktiver werden: