Über Parkinson
Ursachen
Symptome
Diagnose
Verlauf
Behandlung
Medikamentöse Behandlung
Gerätegestützte Behandlung
Unterstützende Therapien
Leben mit Parkinson
Ernährung
Sport und Bewegung
Hilfsmittel
Parkinson-Zentren
In welchen Situationen zeigt sich die Angst bei Parkinson, durch welche Symptome macht sie sich bemerkbar und wie sehen geeignete Gegenmaßnahmen aus? Wir bringen Licht ins Dunkel.
Im Verlauf der Parkinson-Krankheit leiden je nach Studie 33 bis 56 Prozent der Patient:innen irgendwann einmal an einer Angststörung. Die Ängste entwickeln sich oft im Zuge einer Depression, die sich wiederum bei etwa 40 Prozent der Menschen mit einer Parkinson-Erkrankung herausbildet.
Angst ist ein diffuses und mächtiges Gefühl, das sich ganzheitlich zeigt – auf körperlicher, mentaler und emotionaler Ebene. An folgenden Anzeichen erkennen Sie eine übersteigerte Angst:
Folgen einer unbehandelten Angststörung Unbehandelte Angststörungen können darin münden, dass die Betroffenen sich immer mehr aus dem aktiven und sozialen Leben zurückziehen und in die Einsamkeit abgleiten. Sie meiden es, an gesellschaftlichen Ereignissen wie Familienfeiern oder Ausflügen teilzunehmen. Wird die Angst nicht behandelt, droht sie einen immer größeren Raum im Leben der Betroffenen einzunehmen. Sie entwickeln dann oft noch zusätzlich eine Angst vor der Angst. Allein der Gedanke an die problembehaftete Situation jagt ihnen dann bereits große Furcht ein – inklusive der dazugehörigen Angst-Symptome. Schließlich meiden Betroffene häufig auslösende Situationen oder Orte komplett. Umso wichtiger ist es, dass die Angst frühzeitig erkannt und behandelt wird.
Unbehandelte Angststörungen können darin münden, dass die Betroffenen sich immer mehr aus dem aktiven und sozialen Leben zurückziehen und in die Einsamkeit abgleiten. Sie meiden es, an gesellschaftlichen Ereignissen wie Familienfeiern oder Ausflügen teilzunehmen. Wird die Angst nicht behandelt, droht sie einen immer größeren Raum im Leben der Betroffenen einzunehmen. Sie entwickeln dann oft noch zusätzlich eine Angst vor der Angst. Allein der Gedanke an die problembehaftete Situation jagt ihnen dann bereits große Furcht ein – inklusive der dazugehörigen Angst-Symptome. Schließlich meiden Betroffene häufig auslösende Situationen oder Orte komplett. Umso wichtiger ist es, dass die Angst frühzeitig erkannt und behandelt wird.
Die übersteigerte Angst bei betroffenen Parkinson-Patient:innen kann sich auf verschiedene Weise manifestieren – und zwar als:
Das Entstehen von Ängsten und Depressionen hängt im Fall von Parkinson direkt mit den degenerativen Veränderungen im Gehirn zusammen, die durch die Krankheit hervorgerufen werden. Doch es gibt auch noch andere mögliche Auslöser.
Durch das vorzeitige Absterben geschädigter Dopamin-produzierender Nervenzellen in der schwarzen Substanz (Substantia nigra) gerät bei Parkinson-Patient:innen die Balance der Botenstoffe im Gehirn durcheinander. Dieser Prozess zieht konkret einen Dopaminmangel nach sich. Die Erkrankung führt aber auch zu Veränderungen, die den Spiegel an den Neurotransmittern Serotonin und Noradrenalin absenken, was dann insgesamt eine Angst- und Depressions-Symptomatik fördert.
Ein Dopaminmangel beeinflusst nicht nur unsere Stimmung negativ, sondern ist auch der Grund, weshalb Parkinson-Betroffene mit motorischen Problemen wie Bewegungsverlangsamung (Bradykinese), Muskelsteifheit (Rigor) und Zittern (Tremor) kämpfen. Denn Dopamin ist ein wichtiger Botenstoff, der unsere Bewegungen initiiert, steuert und koordiniert.
Parkinson-Medikamente wie Levodopa werden eingesetzt, um das fehlende Dopamin im Gehirn auszugleichen und die motorischen Symptome unter Kontrolle zu bekommen. Doch kann es hier zu Wirkschwankungen kommen, in denen das Medikament dann nicht mehr wirkt und der Dopaminspiegel wieder deutlich absinkt. In diesen sogenannten “Off-Phasen” sind die Patient:innen anfälliger für Angstgefühle oder die klassischen Symptome einer Depression. Dies gilt auch für die Zeit, in der die Wirkung des Medikaments allmählich nachlässt.
Doch auch in den “On-Phasen”, in denen sich keine motorischen Symptome zeigen, sind Angststörungen nicht ungewöhnlich. Diese sind dann etwa dadurch zu erklären, dass zu viel Dopamin in bestimmten Hirnarealen vorliegt, wodurch sich die Wahrnehmung intensiviert. Das kann die Wahrnehmungsfilter überfordern und Angstgefühle triggern.
Gefühle von Angst können aber auch entstehen, weil Parkinson-Patient:innen sich davor fürchten, sich anderen Menschen mit ihren Beeinträchtigungen zu zeigen. Denn sowohl ein nicht zu versteckendes Zittern als auch plötzliche Bewegungsblockaden (Freezing) oder Sprechstörungen sind für viele Betroffene unangenehm. Sie würden all diese Symptome am liebsten vor anderen verstecken, damit sie nicht auffallen, was aber nicht möglich ist. Viele Menschen bringen den dafür erforderlichen großen Mut nicht auf, entwickeln nachvollziehbare Ängste vor der Reaktion der Mitmenschen und meiden so lieber Interaktionen mit Menschen.
Menschen mit Parkinson können Probleme mit dem Gleichgewicht haben, was sich dann in einer Haltungsinstabilität (posturale Instabilität), Gangstörungen und auch vermehrten Stürzen zeigt. Das ist riskant, weil es die Gefahr birgt, sich ernsthaft zu verletzen, etwa wenn man an einer Tischkante aufschlägt oder die Treppe herunterfällt. Diese Erfahrung, häufig zu fallen, führt bei den betroffenen Patient:innen nicht selten zu einer Angst vor dem nächsten Sturz. Daher gehen sie häufig in ein Vermeidungsverhalten, ziehen sich von Aktivitäten verstärkt zurück. Diese selbstgewählte Isolation steigert jedoch das Risiko, eine Depression zu entwickeln. Auch Ängste bessern sich nicht, wenn man sich nicht mehr mit Menschen für schöne Aktivitäten trifft und sich damit auf andere Gedanken bringt.
Eine Angsterkrankung, die sich zu Parkinson hinzugesellt, wird häufig erst spät von Ärzt:innen erkannt. Denn ein Muskelzittern, angespannte Muskeln oder motorische Unruhe werden eher der Parkinson-Erkrankung zugeschrieben als einer eigenständigen Angsterkrankung. Gehen Sie Ihrem Neurologen oder Ihrer Neurologin gegenüber offen mit vorhandenen Symptomen um und berichten Sie von etwaigen Schlafstörungen, Panikattacken oder Angstgefühlen. Auch der Hausarzt oder die Hausärztin kann Ihnen weiterhelfen, wenn Sie nicht wissen, an wen Sie sich mit überwältigenden Angstgefühlen wenden sollen. Es gilt das Prinzip: Je früher die Angst diagnostiziert und behandelt wird, desto besser ist der Therapieerfolg.
Dem Arzt oder der Ärztin stehen folgende Mittel zur Diagnose zur Verfügung:
Besonders vielversprechend ist eine Behandlung der Angst von Parkinson-Patient:innen mit einer Kombination aus medikamentöser Therapie und Psychotherapie.
Um die Angst zu lindern, können Patient:innen folgende Medikamente verschrieben bekommen:
Alkohol als Entspannungsmittel ungeeignet Ein Glas Wein oder ein Bier hilft Ihnen dabei, sich zu entspannen und die Angstgefühle zu reduzieren? Auch wenn Alkohol diese angstlindernde Wirkung hat und auch das Einschlafen erleichtern kann, ist er kein geeignetes Mittel zur Selbstbehandlung. Denn erstens stört er dann später in der Nacht häufig den Schlaf. Zweitens kann er mit den Parkinson-Medikamenten wechselwirken, etwa die Wirkung von Levodopa herabsetzen. Daneben verstärkt er oft die Parkinson-Symptome wie Müdigkeit oder das Zittern. Und drittens: Alkohol birgt immer die Gefahr, davon abhängig zu werden. Vorübergehend scheinen sich die Probleme vielleicht zu bessern, doch dies ist nicht von Dauer. Denn durch den Gewöhnungseffekt verlangt das Gehirn nach immer mehr Alkohol, um die Angst zu mildern. Und schon steckt man in einem unheilvollen Suchtkreislauf.
Ein Glas Wein oder ein Bier hilft Ihnen dabei, sich zu entspannen und die Angstgefühle zu reduzieren? Auch wenn Alkohol diese angstlindernde Wirkung hat und auch das Einschlafen erleichtern kann, ist er kein geeignetes Mittel zur Selbstbehandlung. Denn erstens stört er dann später in der Nacht häufig den Schlaf. Zweitens kann er mit den Parkinson-Medikamenten wechselwirken, etwa die Wirkung von Levodopa herabsetzen. Daneben verstärkt er oft die Parkinson-Symptome wie Müdigkeit oder das Zittern.
Und drittens: Alkohol birgt immer die Gefahr, davon abhängig zu werden. Vorübergehend scheinen sich die Probleme vielleicht zu bessern, doch dies ist nicht von Dauer. Denn durch den Gewöhnungseffekt verlangt das Gehirn nach immer mehr Alkohol, um die Angst zu mildern. Und schon steckt man in einem unheilvollen Suchtkreislauf.
In der kognitiven Verhaltenstherapie lernen Betroffene zum Beispiel, wie sie sich in einer konkreten Angstsituation selbst helfen können. Allgemein zielt die Therapie auf einen selbstbewussten Umgang mit den eigenen Ängsten ab. Es werden spezielle Techniken und Strategien wie Atemübungen oder das Sich-beruhigen mit positiven Gedanken vermittelt, die der Anspannung, den diffusen Angstgefühlen oder einer Panikattacke entgegenwirken können.
Weiterhin schauen sich Patient:innen gemeinsam mit dem Therapeuten oder der Therapeutin ihre konkreten Ängste an. Dazu werden Betroffene angstauslösenden Situationen ausgesetzt. Mit der Unterstützung des Therapeuten oder der Therapeutin arbeiten sie dann daran, ihre Ängste abzubauen, neuen Mut zu fassen und sich nicht von der Angst dominieren zu lassen. Auch geht es darum zu lernen, sich aufgrund der vielen Beeinträchtigungen rund um Parkinson eben nicht zurückzuziehen, sondern weiterhin aktiv am sozialen Leben teilzunehmen. Denn dieser Rückzug verstärkt die Angst meist noch.
Doch mit Medikamenten und Psychotherapie sind die Mittel noch nicht ausgeschöpft. Um die Angst als Parkinson-Betroffene:r besser zu bewältigen, stehen Ihnen noch viele andere Möglichkeiten offen. Im Kern geht es darum, weiterhin aktiv zu bleiben, sich unter Menschen zu begeben und sich um positive Gefühle zu bemühen, die die Angst in Schach halten. Folgende Dinge wirken stimmungsaufhellend auf unser Gemüt, entspannen Geist, Körper und Seele gleichermaßen: