Über Parkinson
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Parkinson, auch bekannt als Morbus Parkinson, ist eine chronische, fortschreitende Erkrankung des Gehirns. Dabei kommt es zum Absterben der Nervenzellen in der schwarzen Substanz (Substantia nigra), einer Region im Mittelhirn, das einen Dopaminmangel verursacht. Der Botenstoff Dopamin, den wir auch unter der Bezeichnung “Glückshormon” kennen, ist unter anderem für die Steuerung von Bewegungen unentbehrlich. Daneben brauchen wir eine ausreichende Menge davon, um guter Stimmung und motiviert zu sein sowie um uns konzentrieren und erinnern zu können. Ein Mangel an Dopamin führt daher nicht nur zu motorischen Parkinson-Symptomen, sondern meist auch zu Niedergeschlagenheit und Vergesslichkeit.
Parkinson entwickelt sich langsam – die ersten Symptome sind oft subtil und leicht zu übersehen. Zu den frühen Anzeichen gehören:
Parkinson verläuft bei jedem Menschen unterschiedlich. Einige Betroffene erleben eine langsame Verschlechterung der Symptome, während die Erkrankung bei anderen schneller voranschreitet. Auch können die individuellen Beschwerden eines Patienten oder einer Patientin an einem Tag schwanken. Im Allgemeinen kann der Verlauf in vier Phasen unterteilt werden.
In der frühen Phase sind die Symptome noch mild und beeinträchtigen den Alltag kaum. Viele Menschen sind in dieser Phase noch in der Lage, ihre normalen täglichen Aktivitäten auszuführen. Das Zittern ist oft nur leicht und betrifft in der Regel eine Körperseite. Zwar fallen die Bewegungen auch schon etwas schwieriger, jedoch hat dies kaum Auswirkungen auf den individuellen Alltag der Patient:innen.
Parkinson-Diagnose meist erst bei motorischen Problemen gestellt Oft werden die Symptome in der frühen Phase noch übersehen und als normale Alterserscheinungen abgetan, weil die Beschwerden eher diffus ausfallen und noch nicht die typischen motorischen Symptome im Vordergrund stehen. Doch sobald Tremor (Zittern), Rigor (Muskelsteifheit) und Akinese (Bewegungsverlangsamung) deutlich in Erscheinung treten, wird bei vielen Patient:innen die Diagnose gestellt.
Oft werden die Symptome in der frühen Phase noch übersehen und als normale Alterserscheinungen abgetan, weil die Beschwerden eher diffus ausfallen und noch nicht die typischen motorischen Symptome im Vordergrund stehen. Doch sobald Tremor (Zittern), Rigor (Muskelsteifheit) und Akinese (Bewegungsverlangsamung) deutlich in Erscheinung treten, wird bei vielen Patient:innen die Diagnose gestellt.
Im mittleren Stadium werden die Symptome deutlich stärker, was den Alltag der Betroffenen zunehmend beeinträchtigt. Das Zittern und die Steifheit der Muskeln nehmen zu, und die Bewegungen werden immer langsamer. In dieser Phase treten oft auch Probleme beim Gehen und Stehen auf. Viele Betroffene haben Schwierigkeiten, das Gleichgewicht zu halten, was das Risiko von Stürzen erhöht. Auch kommt es zunehmend zu den sogenannten Dyskinesien, also unwillkürlichen, zu intensiven Bewegungen, etwa der Arme. Doch auch ein unwillkürliches Grimasse-Schneiden oder ruckartige Bewegungen der Hand zählen zu den ungewollten Bewegungen.
Neben den motorischen Symptomen können auch nicht-motorische Symptome wie Schlafstörungen, Depressionen und Gedächtnisprobleme stärker hervortreten. Diese Symptome können den Alltag stark beeinträchtigen und erfordern oft zusätzliche Behandlung und Unterstützung durch andere Menschen. In dieser Phase erfolgt oftmals eine Anpassung der medikamentösen Therapie. Auch brauchen Betroffene nun vermehrt Unterstützung im Alltag. Physiotherapeutische Maßnahmen und Bewegungstherapien spielen eine wichtige Rolle, um die Beweglichkeit und Selbstständigkeit weitgehend zu erhalten.
In der fortgeschrittenen Phase sind die Symptome so stark, dass die meisten Betroffenen auf umfassende Hilfe angewiesen sind. Das Gehen wird immer schwieriger, und viele Menschen benötigen einen Rollator oder Rollstuhl. Die Bewegungen sind in dieser Phase stark verlangsamt. Die Muskelsteifheit kann zu erheblichen Schmerzen führen. Neben den motorischen Einschränkungen verschlechtern sich häufig auch die kognitiven Fähigkeiten, was zu Verwirrtheit, Gedächtnisproblemen und in einigen Fällen zu Demenz führen kann.
Nicht-motorische Symptome wie Halluzinationen, Verwirrtheit und starke Schlafstörungen treten häufiger auf und belasten Betroffene zusätzlich. Die Lebensqualität kann in dieser Phase stark eingeschränkt sein. In diesem Stadium ist eine intensive Betreuung und Pflege notwendig, oft auch durch professionelle Pflegekräfte. Angehörige stehen vor großen Herausforderungen, sowohl physisch als auch emotional, und sollten Unterstützung in Anspruch nehmen, um die Pflege zu bewältigen und die bestmögliche Lebensqualität für den Betroffenen oder die Betroffene zu gewährleisten.
Im Endstadium von Parkinson sind die körperlichen und geistigen Fähigkeiten stark eingeschränkt, sodass die betroffenen Personen vollständig auf Pflege und Unterstützung angewiesen sind. Bewegungen sind oft nur noch minimal möglich, viele Menschen sind bettlägerig. Das Sprechen kann schwer verständlich werden, auch die Fähigkeit, eigenständig zu essen oder einfache Bedürfnisse auszudrücken, geht oft verloren. Die kognitiven Beeinträchtigungen können in diesem Stadium zu einer ausgeprägten Demenz führen, wobei Verwirrung, Gefühle von Angst, Orientierungsverlust und Halluzinationen häufig auftreten.
Viele Patient:innen schlafen nicht mehr gut. Schluckstörungen erschweren ihnen das Essen und Trinken. Sie können das Risiko für Lungenentzündungen erhöhen, da sich das Risiko erhöht, dass Nahrung oder Flüssigkeit in die Atemwege gelangen. Die Pflege in diesem Stadium ist sehr anspruchsvoll und erfordert oft spezialisierte, palliative Betreuung, um Schmerzen zu lindern und das Wohlbefinden so gut wie möglich zu erhalten. Für Angehörige ist dies eine besonders schwere Phase, in der auch emotionale und psychologische Unterstützung notwendig sein kann, um den bevorstehenden Abschied von ihrem geliebten Menschen zu verarbeiten.
Die Lebenserwartung bei Parkinson ist individuell sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Alter bei Krankheitsbeginn, dem allgemeinen Gesundheitszustand und der Qualität der medizinischen Betreuung ab. Zwar ist Parkinson eine fortschreitende Erkrankung, die bislang nicht heilbar ist und deren Symptome sich im Laufe der Zeit verschlechtern, doch mit der richtigen Behandlung und Unterstützung sowie regelmäßiger Bewegung können viele Betroffene viele Jahre, oft sogar Jahrzehnte, mit der Krankheit leben. Die Lebenserwartung kann zwischen einer durchschnittlichen Lebenserwartung und einer leicht verkürzten (um bis zu vier bis elf Jahre) Lebenserwartung variieren.
Ohne medikamentöse Behandlung verläuft Parkinson deutlich schneller und schwerer. Die Symptome wie Zittern, Steifheit und Bewegungsverlangsamung, aber auch Depression und Demenz nehmen rascher an Intensität zu, wodurch sich die Lebensqualität rapide verschlechtert. Dies kann dazu führen, dass Betroffene früher auf intensive Pflege angewiesen sind und das Risiko für lebensbedrohliche Komplikationen, wie Stürze oder Infektionen, steigt. Studien zeigen, dass die Lebenserwartung ohne medikamentöse Therapie im Vergleich zu behandelten Patienten deutlich verkürzt ist, da die Krankheit ungebremst voranschreitet und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt wird.
Parkinson bei jungen Menschen tritt bei Betroffenen unter 50 Jahren auf und stellt eine besondere Herausforderung dar. Diese Form der Erkrankung ist seltener und verläuft oft langsamer als Parkinson im höheren Alter. Doch ist die Diagnose in einem jüngeren Alter besonders belastend. Denn junge Betroffene stehen häufig noch mitten im Berufsleben und haben familiäre Verpflichtungen, was die Bewältigung der Krankheit zusätzlich erschwert.
Die Symptome ähneln denen der älteren Patient:innen, jedoch treten oft stärkere motorische Komplikationen wie unwillkürliche Bewegungen (Dyskinesien) auf, die durch eine längere Einnahme von Medikamenten entstehen können. Junge Patient:innen profitieren besonders von einer ganzheitlichen Betreuung, die neben medikamentöser Behandlung auch Physiotherapie, psychologische Unterstützung und Beratung in beruflichen Fragen umfasst.
In seltenen Fällen wird die Erkrankung auch im Alter von unter 20 Jahren festgestellt (juveniler Parkinson). Bei sehr jungen Betroffenen scheinen die Gene eine größere Rolle zu spielen als bei älteren Menschen. Die Erkrankung schreitet bei ihnen langsamer voran und sie können sich ihre kognitive Leistungsfähigkeit länger bewahren. Levodopa, das am besten wirksame Mittel gegen die motorischen Symptome, wird erst sehr spät im Verlauf zur Behandlung der Erkrankung eingesetzt. Zunächst finden in der Therapie Dopaminagonisten und MAO-B-Hemmer Anwendung. Denn mit Levodopa kommt es oft nach etwa fünf Jahren der Einnahme zu Wirkungsverlusten.