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Schmerzen können einerseits durch Parkinson selbst hervorgerufen werden, andererseits auch andere Ursachen außerhalb der Erkrankung haben und zum Beispiel orthopädischer Natur sein. Jeder Schmerzcharakter, jede Ursache, die sich dahinter verbirgt, wird auf unterschiedliche Art behandelt. Wir möchten Sie über die vielen Formen von Schmerzen aufklären, die im Rahmen von Parkinson auftreten können. Wie und wo sich Schmerzen zeigen und welche Ursachen dafür infrage kommen. Mit einer richtigen Diagnose und Behandlung können die Schmerzen abnehmen. Erfahren Sie hier, welche Behandlungsmöglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen und was Sie selbst im Alltag tun können, um die Schmerzen zu lindern.
Schmerzen treten bei der Parkinson-Krankheit als nicht-motorische Symptome bereits im frühen Stadium der Erkrankung auf – bevor überhaupt die Diagnose Morbus Parkinson gestellt wurde. Aufgrund der für Parkinson typischen Muskelsteifigkeit (Rigor) zeigen sich die Schmerzen anfangs oft in Form von Schulter- oder Nackenschmerzen, aber auch die Muskeln am Rücken oder an Extremitäten können betroffen sein. Dabei besteht eher ein diffuses Gefühl von Steifheit und ziehenden Muskelschmerzen, die mit Fehlhaltungen oder Unsicherheiten bei Bewegungen einhergehen können. Die Schmerzen werden häufig als orthopädisches Problem abgetan. Wurde die richtige Diagnose dann aber gestellt, nehmen diese Schmerzen bei einer erfolgreichen Behandlung von Parkinson wieder ab.
Laut einiger Studien gehört eine der vielen Formen von Schmerzen oder Unbehagen mit unterschiedlicher Schmerzintensität für bis zu 80 Prozent der Parkinson-Patient:innen zum Leben dazu. Die richtige Ursache zu ermitteln, ist dann die zentrale Grundlage, um eine individuell abgestimmte Schmerztherapie einzuleiten.
Interessant: Die meisten Schmerzen bei Menschen mit Parkinson stehen im direkten Zusammenhang mit der Krankheit. Bei ca. 30 Prozent gibt es andere ursächliche Faktoren.
Kurz erklärt: Wie entstehen Schmerzen eigentlich? Schmerzen sind – rein körperlich gesehen – Sinneswahrnehmungen. Unser Körper nimmt wahr, dass er an irgendeiner Stelle beschädigt wird oder werden könnte. Sogenannte Schmerzrezeptoren (freie Nervenendigungen) befinden sich überall: in der Haut, in den Eingeweiden, Muskeln, Blutgefäßen und Gelenken. Sie empfangen innere und äußere Reize wie zum Beispiel heiße oder kalte Temperaturen, Dehnung und Druck, chemische Stoffe, Verletzungen oder krankhafte Prozesse im Körperinneren. Schmerzrezeptoren reagieren auf chemische Stoffe, die bei einer Gewebeschädigung durch zerstörte Zellen oder bei entzündlichen Prozessen freigesetzt werden, zum Beispiel Gewebshormone wie Prostaglandine oder Histamin. Schmerzleitung und Schmerzverarbeitung Schmerzsignale gelangen dann über periphere Nerven, die außerhalb des zentralen Nervensystems (Gehirn, Rückenmark) liegen, zunächst zum Rückenmark. Dort werden dann Neurotransmitter, Überträgerstoffe des Nervensystems, ausgeschüttet. Sie leiten das Schmerzsignal über Nervenzellen weiter an unsere oberste Schaltzentrale, das Gehirn. Im Großhirn gelangen die Schmerzsignale dann über den Thalamus im Zwischenhirn (Sammelstelle für alle Sinneseindrücke) zu den sensorischen Rindenfeldern. Das ist der Moment, in dem wir den Schmerz bemerken, begleitet von Gefühlen wie Angst, manchmal eventuell auch Ekel beim Anblick der Verletzung, Panik, Aufregung.
Schmerzen sind – rein körperlich gesehen – Sinneswahrnehmungen. Unser Körper nimmt wahr, dass er an irgendeiner Stelle beschädigt wird oder werden könnte. Sogenannte Schmerzrezeptoren (freie Nervenendigungen) befinden sich überall: in der Haut, in den Eingeweiden, Muskeln, Blutgefäßen und Gelenken.
Sie empfangen innere und äußere Reize wie zum Beispiel heiße oder kalte Temperaturen, Dehnung und Druck, chemische Stoffe, Verletzungen oder krankhafte Prozesse im Körperinneren. Schmerzrezeptoren reagieren auf chemische Stoffe, die bei einer Gewebeschädigung durch zerstörte Zellen oder bei entzündlichen Prozessen freigesetzt werden, zum Beispiel Gewebshormone wie Prostaglandine oder Histamin.
Schmerzsignale gelangen dann über periphere Nerven, die außerhalb des zentralen Nervensystems (Gehirn, Rückenmark) liegen, zunächst zum Rückenmark. Dort werden dann Neurotransmitter, Überträgerstoffe des Nervensystems, ausgeschüttet. Sie leiten das Schmerzsignal über Nervenzellen weiter an unsere oberste Schaltzentrale, das Gehirn.
Im Großhirn gelangen die Schmerzsignale dann über den Thalamus im Zwischenhirn (Sammelstelle für alle Sinneseindrücke) zu den sensorischen Rindenfeldern. Das ist der Moment, in dem wir den Schmerz bemerken, begleitet von Gefühlen wie Angst, manchmal eventuell auch Ekel beim Anblick der Verletzung, Panik, Aufregung.
Im Rahmen des Parkinson-Syndroms können verschiedene Ursachen für die Schmerzen verantwortlich sein. Sie können unabhängig von der Erkrankung auftreten oder im direkten Zusammenhang mit Parkinson stehen, insbesondere im fortgeschrittenen Stadium. Einige Schmerzen sind ein zentrales Parkinson-Symptom wie Muskelsteifigkeit, andere Schmerzen können auch durch Nebenwirkungen von Medikamenten entstehen. Manchmal verursachen daher auch Dyskinesien, also unkontrollierbare Bewegungen, die Schmerzen. Dyskinesien gehen oft mit einer langfristigen Einnahme von Dopamin-Ersatzmedikamenten wie L-Dopa (oder Levodopa) einher, die zur Behandlung von Parkinson zum Einsatz kommen.
Sogenannte zentrale Schmerzen können dadurch verursacht werden, dass die Hirnregion, die Schmerzen verarbeitet, bei Parkinson gestört ist und nicht mehr richtig arbeitet. Zentrale Schmerzen unterscheiden sich von Person zu Person. Sie können diffus sein und den gesamten Körper oder nur bestimmte Körperbereiche betreffen. Von einem heftigen Schmerzausbruch bis hin zu dauerhaft (chronisch) brennenden Schmerzen kann so gut wie jeder Schmerzcharakter vertreten sein. Sie betreffen sowohl Muskeln als auch Gelenke, oft mit wechselnder Lokalisation.
Dopamin spielt auch hier eine zentrale Rolle. Der Botenstoff ist nicht nur für das Ansteuern von Bewegungen zuständig, sondern beeinflusst auch unsere Schmerzschwelle. Ein durch Parkinson bedingter Dopaminmangel ist also auch verantwortlich dafür, wenn Betroffene leichter Schmerzen wahrnehmen oder bei einer reduzierten Schmerzwahrnehmung weniger Schmerzen empfinden. Auch können Schmerzen und die damit einhergehenden Erfahrungen oft nicht mehr richtig beurteilt und eingeordnet werden. Der Dopaminmangel führt außerdem dazu, dass Schmerzsignale und Reaktionen auf potenzielle Gefahren nicht richtig verarbeitet werden.
Gut zu wissen: Meistens treten Schmerzen in den sogenannten “Off-Phasen” auf, wenn die Wirkung der Medikamente langsam nachlässt. Sie können allerdings auch in “On-Phasen” erscheinen.
Bei Parkinson können Schmerzen auch aufgrund der Einnahme von den vielen Medikamenten verursacht werden. Die langfristige Einnahme von Levodopa in höheren Dosen kann zwar viele Parkinson-Symptome kontrollieren, aber als Nebenwirkung eben auch Dyskinesien (unwillkürliche Bewegungen) hervorrufen, die mitunter sehr schmerzhaft sind. Nicht alle Parkinson-Patient:innen entwickeln diese Komplikation. Auch MAO-B-Hemmer können im Rahmen der medikamentösen Behandlung als Nebenwirkung zu Muskelschmerzen führen. Daneben können auch Bauchschmerzen und Kopfschmerzen auftreten.
Interessant: Krampfartige Schmerzen in den Füßen oder Waden, die besonders in den frühen Morgenstunden auftreten, entstehen meistens aufgrund der nachlassenden Wirkung der Medikamente in dieser Zeit.
Muskelschmerzen (muskuloskelettale Schmerzen) sind ein häufiges Symptom bei Morbus Parkinson. Sie können durch die für Parkinson typische Muskelsteifheit (Rigor) verursacht werden und besonders die Beinmuskeln und die Muskulatur des gesamten Rückens betreffen. Diese Art Schmerzen werden von Ärzt:innen vor der Diagnose Parkinson oft als orthopädische Beschwerden eingeordnet, da sie dahinter eine Fehlhaltung oder Bandscheibenprobleme vermuten.
Zu den bereits genannten Ursachen gesellen sich auch einige Faktoren und Symptome, die Schmerzen bei Parkinson hervorrufen und beeinflussen können. Dazu gehören die Dauer der Erkrankung und die Schwere im fortgeschrittenen Stadium oder zusätzliche Begleiterkrankungen wie rheumatische Arthritis oder Osteoporose sowie schwere Depressionen. Zu den weiteren Ursachen für Schmerzen bei Parkinson gehören außerdem:
Zusammenhang zwischen Parkinson, Schmerzen und Müdigkeit Menschen mit chronischen Schmerzen unterschiedlicher Art haben oft auch Schwierigkeiten, erholsam zu schlafen. Entweder halten die Schmerzen sie wach und hindern sie am Einschlafen oder sie finden wegen der Schmerzen keine geeignete, bequeme Position zum Schlafen. Die Folge von Schlafmangel, Einschlaf- und Durchschlafstörungen ist eine ausgeprägte Müdigkeit und Erschöpfung. Und je müder Menschen sind, desto empfindlicher reagieren sie auf Schmerzen. So entsteht ein Teufelskreis. Schmerzen, gepaart mit Müdigkeit, die sich bei Ruhe nicht deutlich verbessern, gehören zu den häufigen, nicht-motorischen Symptomen von Parkinson. Auch wenn sich Schmerzen und Müdigkeit in “Off-Phasen” verschlimmern, also in der Zeit, in der die Wirkung von Medikamenten nachlässt, weist dies auf einen Zusammenhang zur Parkinson-Erkrankung hin.
Menschen mit chronischen Schmerzen unterschiedlicher Art haben oft auch Schwierigkeiten, erholsam zu schlafen. Entweder halten die Schmerzen sie wach und hindern sie am Einschlafen oder sie finden wegen der Schmerzen keine geeignete, bequeme Position zum Schlafen. Die Folge von Schlafmangel, Einschlaf- und Durchschlafstörungen ist eine ausgeprägte Müdigkeit und Erschöpfung. Und je müder Menschen sind, desto empfindlicher reagieren sie auf Schmerzen. So entsteht ein Teufelskreis.
Schmerzen, gepaart mit Müdigkeit, die sich bei Ruhe nicht deutlich verbessern, gehören zu den häufigen, nicht-motorischen Symptomen von Parkinson. Auch wenn sich Schmerzen und Müdigkeit in “Off-Phasen” verschlimmern, also in der Zeit, in der die Wirkung von Medikamenten nachlässt, weist dies auf einen Zusammenhang zur Parkinson-Erkrankung hin.
Die Schmerzsymptome können frühe Anzeichen von Parkinson sein. Sie unterscheiden sich nach Kriterien wie Lokalisation, Schmerzintensität und Schmerzcharakter. Schmerzen sind sehr persönliche Sinneswahrnehmungen. Jeder Mensch empfindet Schmerzen anders. Manche sind sensibler gegenüber Schmerzen, manche hingegen schmerzunempfindlicher. Bei Parkinson wird durch die medikamentöse Behandlung mit Levodopa (L-Dopa) die Schmerzempfindlichkeit herabgesetzt. In Off-Phasen hingegen sinkt die Schwelle wieder, wenn die Medikamentenwirkung wieder nachlässt. Dadurch reagieren Betroffene wieder empfindlicher auf Schmerzen.
Schmerzen bei Parkinson werden oft als diffuse Missempfindungen (Sensibilitätsstörungen) wie Brennen oder “Ameisenlaufen”, Taubheitsgefühle oder Kältegefühle beschrieben. Sie treten in bestimmten Körperbereichen wie an Armen oder Beinen oder am gesamten Körper, an Muskeln und Gelenken auf. Die diffusen Schmerzen werden aber auch als krampfartig, ziehend, rheumatisch oder neuralgisch charakterisiert.
Folgende Faktoren können Schmerzen verschlimmern:
Wenn Schmerzen bei Ihnen auftreten, besprechen Sie es mit Ihrer Neurologin oder Ihrem Neurologen, der Ihre Parkinson-Erkrankung beurteilen kann und damit auch auf andere Ursachen – außerhalb von Parkinson – schließen kann, um eine angemessene Behandlung gegen die Schmerzen einzuleiten.
Um für die Diagnose etwas Licht in die Vielfalt der Schmerzwelt zu bringen, gibt es eine Parkinson-Schmerzklassifikation (PSK), das sogenannte Parkinson’s Disease Pain Classification Scheme. Das Schema kategorisiert die Schmerzen, die im direkten Zusammenhang mit der Parkinson-Erkrankung stehen, als nozizeptiv, neuropathisch oder noziplastisch:
Diese Klassifikation hilft Ärzt:innen, die chronischen Schmerzen bei Parkinson besser verstehen und einordnen zu können. Denn die Unterscheidung und Zuordnung ist wichtig für die Behandlung von Schmerzen bei Parkinson.
Sinneswahrnehmungen wie Schmerzen und Missempfindungen spiegeln genau die Schmerzempfindungen wider, wie Betroffene sie wahrnehmen und beschreiben. Sie sind subjektiv und manchmal ist es nicht so einfach, sie präzise zu kommunizieren. Je genauer aber die Schmerzen beschrieben werden, desto besser können Ärzt:innen sie behandeln. Für die Diagnosestellung können auch Schmerzfragebögen oder Schmerzskalen unterstützen, bei chronischen Schmerzen ein Schmerztagebuch.
Notieren Sie in einem Schmerztagebuch, wo genau die Schmerzen auftreten und wie stark sie sind. Eine Skala von 1 (schwach) bis 10 (stark) hilft bei der Einordnung. Versuchen Sie auch, den Schmerzcharakter zu beschreiben. Sind es eher brennende oder krampfartige Schmerzen, besteht ein Taubheitsgefühl oder ein unangenehmes Kribbeln? Kann der Schmerz an einer bestimmten Stelle lokalisiert werden? Strahlen die Schmerzen in Körperbereiche aus? Handelt es sich um einen dauerhaften Schmerz oder tritt er nur temporär auf? Wann nehmen Sie den Schmerz wahr, welche Umstände oder Auslöser kommen infrage und wie lange hält er an?
Um die Ursache für die Schmerzen zu ermitteln, ist auch eine Überprüfung der Medikamenteneinnahme von großer Wichtigkeit. Stehen die Schmerzen in Zusammenhang mit einer eingeschränkten Beweglichkeit, kann die behandelnde Ärztin oder der Arzt die Dosis der Parkinson-Medikamente anpassen oder eventuell eine individuelle Schmerztherapie einleiten.
Besteht aufgrund der Schmerzen überhaupt erst der Verdacht auf eine Parkinson-Erkrankung, kann zur Unterstützung der Diagnose auch ein sogenannter L-Dopa-Test durchgeführt werden. Dabei wird Betroffenen die Dopamin-Vorstufe L-Dopa (Levodopa) einmalig verabreicht. Liegt ein Parkinson-Syndrom vor, verbessern sich die Symptome manchmal schon kurz nach der Einnahme.
Unterschiedliche Ursachen von Schmerzen wie Bewegungssymptome (Steifheit, Dystonie), die Erkrankung Parkinson selbst oder Beschwerden außerhalb der Erkrankung (Arthritis) erfordern auch unterschiedliche Behandlungsansätze. Zuerst sollten die Schmerzen anhand der Parkinson-Symptome berücksichtigt und behandelt werden. Stehen die Schmerzen im direkten Zusammenhang mit Morbus Parkinson, können sie in der Regel durch eine bessere medikamentöse Therapie gelindert werden. Eventuell muss einfach nur die Dosis der Parkinson-Medikamente angepasst werden. In ausgeprägten Fällen hilft möglicherweise auch die Tiefe Hirnstimulation (THS) – ein operativer Eingriff.
Bei Schmerzen können auch verschiedene unterstützende Therapien wie die Physiotherapie Anwendung finden. Massagen, Achtsamkeits- und Meditationstechniken, Akupunktur, Wärme- oder Kälteanwendungen, wenn nötig auch in Kombination mit Medikamenten, sind einige Möglichkeiten, um mit Schmerzen umzugehen. Verschiedene, sanfte, körperliche Übungen und regelmäßige Bewegung können bei vielen Schmerzen außerdem hilfreich sein – auch wenn es gedanklich wahrscheinlich das Letzte ist, was Sie mit Schmerzen tun möchten.
Welche Arten von Bewegung helfen im Zusammenhang mit Parkinson? Es gibt so einige Bewegungsarten, die positive Effekte entfalten und vorteilhaft für Menschen mit Parkinson sind. In unserem Interview mit PD Dr. phil. Heiko Gaßner erzählt der renommierte Wissenschaftler und Experte auf dem Gebiet der Bewegungswissenschaften – insbesondere in Bezug auf Parkinson und Bewegungstherapie – über die Auswirkungen von Bewegung auf die motorischen Symptome und Lebensqualität. Zur Verbesserung hat er innovative Therapieansätze entwickelt. Das Wichtigste ist, dass Bewegung Spaß macht – ob Tanzen, Tischtennis spielen, Schwimmen, Radfahren, Tai-Chi oder Nordic Walking. Bei eingeschränkter Bewegung gibt es auch verschiedene Möglichkeiten. Wie wäre es zum Beispiel mit Stuhlyoga oder Übungen, die auch im Sitzen ausgeführt werden können? Wichtig: Egal für welche Art der Bewegung Sie sich entscheiden – Sicherheit geht vor! Schützen Sie sich vor Verletzungen. Verstärken sich die Schmerzen nach den Übungen, ändern Sie die Routine. Physiotherapeut:innen stehen Ihnen dabei gerne zur Seite.
Es gibt so einige Bewegungsarten, die positive Effekte entfalten und vorteilhaft für Menschen mit Parkinson sind. In unserem Interview mit PD Dr. phil. Heiko Gaßner erzählt der renommierte Wissenschaftler und Experte auf dem Gebiet der Bewegungswissenschaften – insbesondere in Bezug auf Parkinson und Bewegungstherapie – über die Auswirkungen von Bewegung auf die motorischen Symptome und Lebensqualität. Zur Verbesserung hat er innovative Therapieansätze entwickelt.
Das Wichtigste ist, dass Bewegung Spaß macht – ob Tanzen, Tischtennis spielen, Schwimmen, Radfahren, Tai-Chi oder Nordic Walking. Bei eingeschränkter Bewegung gibt es auch verschiedene Möglichkeiten. Wie wäre es zum Beispiel mit Stuhlyoga oder Übungen, die auch im Sitzen ausgeführt werden können?
Wichtig: Egal für welche Art der Bewegung Sie sich entscheiden – Sicherheit geht vor! Schützen Sie sich vor Verletzungen. Verstärken sich die Schmerzen nach den Übungen, ändern Sie die Routine. Physiotherapeut:innen stehen Ihnen dabei gerne zur Seite.
Lässt sich die Ursache für die Schmerzen nicht beheben, können sie nach etwa drei Monaten nicht nur chronisch werden, sie können auch zu einer verstärkten Schmerzwahrnehmung gegenüber kleinsten Reize führen. Schmerzen sind präsent, sie können tief in den Alltag und das Leben eingreifen. Besteht ein Ohnmachtsgefühl gegenüber Schmerzen, kann dies auch zu depressiven Verstimmungen führen. In solchen Momenten werden die Schmerzen dann meistens auch noch intensiver wahrgenommen. Im Rahmen einer psychologischen Schmerztherapie werden Zusammenhänge zwischen chronischen Schmerzen und einer Anpassung an die Lebensumstände aufgedeckt.
Oft passen wir unseren Alltag und unsere Lebensführung unbewusst an die Schmerzen an, was wiederum die Schmerzproblematik verstärken kann. Aufgrund der Schmerzen vermeiden wir eventuell Aktivitäten, die uns eigentlich Freude bereiten würden. Kurzum, die Schmerzen nehmen einen zu großen Platz in unserem Leben und Alltag ein. In der psychotherapeutischen Schmerzbehandlung rücken genau diese Faktoren in den Fokus. Es geht darum, Einstellungen oder Faktoren, die beeinflussbar sind, in eine positive Richtung zu lenken. Eine akzeptierende, wenig bewertende Einstellung hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen.
Auch hier schließt sich wieder der Kreis zu Bewegung und Aktivitäten. Denn dadurch kann die Aufmerksamkeit auf Positives gerichtet werden. Entspannungsmethoden wie die Progressive Muskelentspannung, Qigong oder Meditation und beruhigende Gedanken können zudem hilfreich sein, um körperliche Anspannung zu reduzieren.
Das Ziel der psychologischen Schmerztherapie ist es, die Kontrolle über die Schmerzen zurückzugewinnen, sie zu lindern oder zumindest besser mit ihnen zurechtzukommen und das Leben wieder mehr zu genießen.