Über Parkinson
Ursachen
Symptome
Diagnose
Verlauf
Behandlung
Medikamentöse Behandlung
Gerätegestützte Behandlung
Unterstützende Therapien
Leben mit Parkinson
Ernährung
Sport und Bewegung
Hilfsmittel
Parkinson-Zentren
Wir möchten Ihnen in unserem Beitrag die vielen wunderbaren Effekte des Sports auf die Symptome von Parkinson näherbringen. Daneben verraten wir Ihnen, wie oft Sie spielen sollten und wie Sie eine Gruppe vor Ort finden können. Zeit für einen Schlagabtausch!
Frank Elstner, beliebter TV-Moderator und selbst Parkinson-Betroffener, und viele andere Erkrankte empfehlen regelmäßiges Tischtennisspielen bei Parkinson. Doch warum sind viele Betroffene plötzlich so begeisterte Ping Pong Anhänger:innen? Weil sie an sich viele positive Effekte auf verschiedenen Ebenen bemerken. Wer regelmäßig zu Kelle und Ball greift und für ein Spiel an einer Tischtennisplatte in der Nähe oder im Verein zusammenkommt, tut aktiv etwas für sein Wohlbefinden. Auch wenn es noch nicht viele Studien gibt, Parkinson-Erkrankte können häufig diese positiven Effekte von Tischtennis auf ihre Krankheit feststellen:
Viele Sportarten wirken sich positiv auf neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson aus. Doch Tischtennis scheint für Parkinson-Betroffene besonders gut geeignet zu sein, sodass es als ergänzender Baustein einer Therapie empfehlenswert ist. Dies hat gleich mehrere Gründe. Zum einen ist diese Sportart jedem Menschen bekannt, wahrscheinlich sogar aus eigener Kindheitserfahrung. Auch braucht es nicht viel Zeit oder intensives Training, um diesen Sport zu erlernen. So können auch Menschen, die lange Zeit keinen Sport getrieben haben, leicht in ein Training einsteigen und schon gleich zu Beginn auch Freude daran haben.
Da das Verletzungsrisiko bei Tischtennis sehr gering ist, ist es für Personen, die an Morbus Parkinson erkrankt sind, besonders interessant. Denn Patient:innen haben in ihrem täglichen Leben durch die Vielzahl der Symptome wie Sehstörungen, Schwindel und Störungen im Gleichgewichtssystem ohnehin schon ein erhöhtes Risiko für Verletzungen, etwa durch Stürze. Daneben hat Tischtennis den Vorteil, dass man während des Spiels die verschiedenartigsten Bewegungen durchführt und somit den ganzen Körper dehnt und kräftigt. Durch ständige Vor-, Rück- und Seitwärtsbewegungen trainieren die Spieler:innen zugleich ihr Gleichgewicht.
Auch die Schnelligkeit des Sports bringt Vorteile mit sich: Das blitzschnelle Reagieren auf den Ball hilft Parkinson-Betroffenen dabei, der Bewegungsverlangsamung entgegenzuwirken und ihre Konzentration zu steigern. Und sogar das Klackgeräusch des Balles kann Betroffenen nützen, vor allem denen, die häufig unter dem sogenannten Freezing (engl. für “einfrieren”) leiden. Gemeint sind damit Bewegungsblockaden, die Betroffene zum Beispiel am Losgehen hindern. Das Geräusch des Balles fungiert hier nun als akustisches Signal, um die gewünschte Bewegung zu initiieren.
Nicht zuletzt ist das Eingebundensein in eine spezielle Trainingsgruppe für Betroffene förderlich für das psychische Wohlbefinden von Menschen mit einer neurodegenerativen Erkrankung wie Parkinson. Denn hier können Sie sich ähnlich wie in einer Selbsthilfegruppe mit anderen Menschen über Ihre Erkrankung austauschen, nur mit dem Unterschied, dass Sie hier gleich aktiv etwas gegen die Beschwerden tun und dabei auch noch Spaß haben.
Natürlich können Sie sich mit Freunden oder Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin für ein Spiel an der Tischtennisplatte in der Nähe treffen. Aber vielen Betroffenen hilft Tischtennis besonders effektiv, wenn sie den Sport in einem Verein zusammen mit anderen Betroffenen regelmäßig ausüben. Der Verein “PingPongParkinson e. V.” bietet auf seiner Homepage eine interaktive Karte mit bundesweiten Standorten an, an denen solche Trainings unter der Leitung speziell ausgebildeter ehrenamtlicher Trainer:innen stattfinden. Hier können Sie schauen, wo es eine Gruppe auch in Ihrer Nähe gibt. Künftig sollen noch weitere Standorte hinzukommen.
Die Spieler und Spielerinnen in diesen speziellen Tischtennis-Gruppen befinden sich nicht in einem Leistungswettbewerb, es soll um das Miteinander gehen. An erster Stelle steht hier also der Gesundheits-Gedanke. Es geht um die Linderung der unangenehmen Symptome, das Durchbrechen der Einsamkeit und den Spaß am Spielen. Die Idee von “PingPongParkinson” ist, dass jede Person mit jeder anderen spielt, egal, wie die spielerischen Niveaus jeweils sind. Deshalb werden die Spielpartner:innen im Training häufig gewechselt. Steht dann das freie Spiel auf dem Programm, können sich aber in etwa gleichstarke Spieler:innen zusammenfinden, damit das Kräfteverhältnis ausgewogen ist und die Freude am Spielen weiter steigt.
Welche Kosten müssen Sie für Tischtennis einplanen? Die Kosten, die Sie bei diesem Sport erwarten, sind überschaubar. Sind Tischtennisschläger, Ball und vielleicht auch eine Tischtennisplatte einmal angeschafft, müssen Sie keine weiteren großartigen Kosten einplanen. Ein guter Schläger ist für etwa 30 Euro erhältlich. Personen, die an Wettkämpfen teilnehmen, greifen hier tiefer in die Tasche und zahlen etwa 300 Euro für einen Schläger. Eine gute Tischtennisplatte können Sie für rund 500 Euro erwerben. Möchten Sie in einem Verein mit einer speziellen Parkinson-Gruppe trainieren, können Sie mit einem monatlichen Beitrag von 5 bis 15 Euro rechnen.
Die Kosten, die Sie bei diesem Sport erwarten, sind überschaubar. Sind Tischtennisschläger, Ball und vielleicht auch eine Tischtennisplatte einmal angeschafft, müssen Sie keine weiteren großartigen Kosten einplanen. Ein guter Schläger ist für etwa 30 Euro erhältlich. Personen, die an Wettkämpfen teilnehmen, greifen hier tiefer in die Tasche und zahlen etwa 300 Euro für einen Schläger. Eine gute Tischtennisplatte können Sie für rund 500 Euro erwerben. Möchten Sie in einem Verein mit einer speziellen Parkinson-Gruppe trainieren, können Sie mit einem monatlichen Beitrag von 5 bis 15 Euro rechnen.
Tischtennis als wirksames Mittel gegen Parkinson-Symptome einzusetzen, setzt sich zunehmend durch – und zwar in vielen Ländern der Welt. Die ursprüngliche Idee dazu stammt vom US-amerikanischen Musiker Nenad Bach, einem gebürtigen Kroaten. Er bemerkte die vielen wunderbaren Effekte, die Tischtennis auf seine Parkinson-Erkrankung hatte und gründete später den Verein “PingPongParkinson USA”. Mit diesem Sport konnte er seine Symptome so weit in den Griff bekommen, dass er zum Beispiel wieder Musik machen und zur Gitarre greifen konnte.
Inzwischen gibt es weltweit Vereine unter dieser Dachorganisation, in Deutschland zählt der Verein 2.000 Mitglieder. Mittlerweile werden sogar Meisterschaften im Tischtennis speziell für Parkinson-Erkrankte ausgetragen, das erste Mal 2019. Im Jahre 2023 kamen zu diesem Ereignis bereits Spieler und Spielerinnen aus 22 verschiedenen Nationen zusammen.
Viele Betroffene spüren bereits eine Linderung Ihrer Beschwerden, wenn sie einmal pro Woche trainieren. Ideal ist es aber, wenn Sie es zwei- oder dreimal die Woche an die Tischtennisplatte schaffen. Auch wenn es Ihnen schwerfällt, weil es Ihnen in körperlicher Ruhe vielleicht besser geht: Es lohnt sich in jedem Fall. Denn mit den Bewegungen tun Sie sowohl Ihrem Körper als auch Ihrer Psyche etwas Gutes und können Ihr Wohlbefinden im Alltag nachhaltig stärken. Der Gründer des Vereins “PingPong Parkinson USA” spielt dreimal pro Woche und hat in einem Interview gesagt, dass seine Beschwerden um rund die Hälfte weniger ausgeprägt sind.