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Erfahren Sie hier, wie Probleme mit den Augen am besten behandelt werden, welche Ursachen die Symptome an den Augen noch haben können und wie sie sich bei Parkinson konkret bemerkbar machen. Daneben stellen wir Ihnen 5 tolle Übungen für fittere Augen vor.
Probleme mit den Augen, zum Beispiel trockene Augen oder Sehstörungen wie das Doppeltsehen, können ein Hinweis auf Parkinson sein – müssen es aber nicht. Im folgenden Abschnitt beschäftigen wir uns mit den spezifischen Beschwerden an den Augen, die Ausdruck der Parkinson-Krankheit sein können.
Häufigkeit von Augen-Symptomen bei Parkinson Forscher:innen fanden in einer Studie aus dem Jahr 2020 heraus, dass 82 Prozent der 848 beteiligten Parkinson-Patienten (mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren) von einem oder sogar mehreren Augenproblemen betroffen waren. Davon empfand ein hoher Prozentsatz der Menschen (68 Prozent) die Probleme im Alltag als hinderlich. Die Menschen der Kontrollgruppe, die nicht an Parkinson erkrankt waren und ein ähnliches Alter hatten, gaben deutlich seltener Augenprobleme an. Hiervon berichteten nur 48 % von Symptomen an den Augen wie Sehstörungen, trockenen Augen oder Problemen mit der Tiefenwahrnehmung.
Forscher:innen fanden in einer Studie aus dem Jahr 2020 heraus, dass 82 Prozent der 848 beteiligten Parkinson-Patienten (mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren) von einem oder sogar mehreren Augenproblemen betroffen waren. Davon empfand ein hoher Prozentsatz der Menschen (68 Prozent) die Probleme im Alltag als hinderlich. Die Menschen der Kontrollgruppe, die nicht an Parkinson erkrankt waren und ein ähnliches Alter hatten, gaben deutlich seltener Augenprobleme an. Hiervon berichteten nur 48 % von Symptomen an den Augen wie Sehstörungen, trockenen Augen oder Problemen mit der Tiefenwahrnehmung.
Kennen Sie das auch: trockene Augen, die sich gereizt anfühlen, jucken oder brennen? Sie haben das Gefühl, dass Ihre Augen unter akutem Feuchtigkeitsmangel leiden, als wären sie einer windigen Sandwüste ausgesetzt? Zwar kennen wir das Phänomen auch als Folge intensiver Bildschirmarbeit, doch kommt es oft auch bei Parkinson vor. Die Mehrheit der Parkinson-Patient:innen kennt das Phänomen des buchstäblichen Sandkorngefühls im Auge, besonders morgens. Brennen, Jucken und Trockenheit stimulieren wiederum den Fluss unserer Tränen, weshalb im Zusammenhang mit Parkinson auch tränende Augen keine Seltenheit sind.
Die Ursache für trockene Augen ist in der Regel ein zu seltener Lidschlag – die Betroffenen blinzeln aufgrund des Dopaminmangels im Gehirn und der damit verbundenen Beeinträchtigungen in der Steuerung der Muskeln seltener. Doch gerade durch das Blinzeln wird der schützende Feuchtigkeitsfilm immer wieder erneuert.
Gerötete Augen infolge einer Bindehautentzündung werden bei Parkinson ebenfalls gehäuft beobachtet, sie gelten ebenfalls als typische Symptome im Bereich der Augen. Die Bindehautentzündung wird oft durch die Kombination aus trockenen Augen und einer bakteriellen Infektion ausgelöst. Um die Eindringlinge schnell wieder loszuwerden, reagiert das Auge mit einer Entzündung. Sind die Augen rot und entzündet, sind sie auch anfälliger für Zugluft. Das spüren Betroffene an einer ausgeprägten Überempfindlichkeit auf Wind, Zugluft oder einfach kalte Luft.
Diese Entzündung der Augen kann auch auf die Augenlider (Lidrandentzündung = Blepharitis) übergreifen. Eine Entzündung des Augenlides wird bei Parkinson häufig noch durch eine vermehrte Talgproduktion der Lidhaut, was als Seborrhoe bezeichnet wird, vorangetrieben. Denn eine fettige Haut fördert das Entstehen einer bakteriellen Infektion inklusive einer entsprechenden Entzündungsreaktion. Da die Haut im Gesicht durch das überschüssige Fett glänzt, sprechen Fachleute auch von einem “Salbengesicht”.
Trockene Augen und Entzündungen bringen häufig auch “verklebte Augen” mit sich. Damit sind die feinen “Krümel” oder der zähe Schleim gemeint, die oft am Morgen in den Wimpern oder am Lidrand zu sehen sind und die Wimpern verkleben. Der zähe Schleim, der sich als Folge der gereizten, entzündeten Augen in der Nacht bildet, härtet über Nacht aus und schlägt sich dann am nächsten Morgen in den Wimpern und an den Lidrändern nieder.
Der Dopaminmangel im Gehirn führt auch zu einer Reihe von Irritationen des Augapfels. Da der Botenstoff Dopamin unter anderem die Bewegungen der Muskeln mit steuert, kann es auch bei den Augenbewegungen, die durch die Augenmuskeln gelenkt werden, zu Problemen kommen. So lässt zum Beispiel die Fähigkeit, mit dem Blick zu springen (Sakkaden med.: Blicksprünge), rasche Blickfolgen auszuführen, zwischen nah und fern zu wechseln oder in der Nähe gut zu sehen, bei Parkinson nach. Die wechselnden Bewegungen laufen zu langsam oder zu ruckelig ab oder aber kommen nicht ganz zur Vollendung, sodass nachjustiert werden muss. Vor allem beim Nahsehen gibt es bei älteren Menschen mit Parkinson oft Probleme in der Koordination beider Augen. Sie werden nicht ausreichend nach innen gerichtet, um das nahe Sehen zu ermöglichen.
Auch bereitet es vielen Betroffenen Schwierigkeiten, den Blick für längere Zeit auf einen Punkt zu fokussieren. Die gestörten Bewegungsabläufe der Augenmuskeln haben zur Folge, dass sich das Auge immer wieder neu scharf stellen muss. Dies kann unscharfes Sehen (verschwommenes Sehen) oder Doppelbilder hervorrufen, wodurch zum Beispiel das Lesen erschwert wird. Ganz typisch für Parkinson-Symptome des Auges ist etwa das doppelte Sehen von Buchstaben während des Lesevorgangs. Der Dopaminmangel in der Netzhaut des Auges führt bei vielen Patient:innen auch dazu, dass sie Kontraste weniger intensiv wahrnehmen, als es bei gesunden Menschen der Fall ist.
Viele Menschen mit dem Parkinson-Syndrom berichten von einer erhöhten Lichtempfindlichkeit. Diese kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden: zum einen durch den Dopaminmangel, der bei der Erkrankung vorliegt. Denn Dopamin ist in unserem Körper auch an der Verarbeitung von visuellen Reizen wie der Lichtverarbeitung beteiligt. Liegt zu wenig Dopamin vor, verändert sich auch unsere Wahrnehmung von Licht. In dem Fall nehmen wir Licht intensiver wahr, als es ist. Plötzlich wird schon eine normale Lichtintensität als unangenehm und störend empfunden.
Zum anderen können auch trockene Augen die Lichtempfindlichkeit bei Morbus Parkinson erhöhen. Denn fehlt ein schützender Tränenfilm, reagiert die Hornhaut empfindlicher auf Licht als gewöhnlich. Darüber hinaus können eine Störung der Pupillenregulation, wie eine verlangsamte Anpassung der Pupillen an schnell wechselnde Lichtverhältnisse, oder manche Parkinson-Medikamente zu einer übermäßigen Lichtempfindlichkeit führen.
Doch nicht nur die Augen können durch die Parkinson-Erkrankung in Mitleidenschaft gezogen werden, auch die Augenlider zeigen häufig abweichende Symptome. Kennen Sie das, dass sich Ihre Lider unkontrolliert bewegen und zucken? Vielleicht bemerken Sie auch, dass Sie zwischendurch mehr blinzeln als gesunde Menschen oder vermehrt zwinkern? Diese Funktionsstörung der Augenlider (Blepharospasmus) kann sogar so weit gehen, dass die Lider so stark verkrampfen und sich erst einmal nicht mehr so leicht öffnen lassen – das Phänomen der geschlossenen Augen bei Parkinson. Bei Parkinson-Patienten mit eingeschränkter Gesichtsmimik (“Maskengesicht”) ist oft auch ein besonders seltener Lidschlag zu beobachten.
Ein weiteres Symptom am Auge, das viele Parkinson-Patient:innen aus ihrem Alltag kennen, sind Probleme bei der räumlichen Tiefenwahrnehmung. Entfernungen können dann aufgrund der beeinträchtigten Verarbeitung visueller Reize nicht gut eingeschätzt werden, was die Gefahr von Verletzungen an Treppen oder Kanten erhöht.
Unser Tipp: Wenn Sie die unangenehmen Beschwerden am Auge wahrnehmen, müssen Sie nicht damit leben. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Möglicherweise müssen in der Medikation Anpassungen vorgenommen werden. Sind Sie als Patient:in optimal mit Medikamenten eingestellt, können sich die beschriebenen Symptome am Auge verbessern.
Augen-Symptome bei Parkinson waren lange unbekannt Sehstörungen und Augenprobleme hat man erst in jüngster Zeit in einen direkten Zusammenhang mit Parkinson-Symptomen gebracht. Lange Zeit wussten Ärzt:innen nicht, dass Morbus Parkinson mit Augenproblemen einhergeht oder dass zu den frühen Symptomen Geruchs- und Geschmacksstörungen gehören. Dadurch war man sich auch nicht über die sich daraus ergebenden Folgen, wie eine erhöhte Gefahr für Stürze durch Sehstörungen, bewusst. Auch wenn das Bewusstsein um die Parkinson-typischen Sehstörungen und Augenprobleme gewachsen ist, ist es wichtig, diese beim Neurologen oder der Neurologin zu erwähnen, damit sie in der Therapie berücksichtigt werden.
Sehstörungen und Augenprobleme hat man erst in jüngster Zeit in einen direkten Zusammenhang mit Parkinson-Symptomen gebracht. Lange Zeit wussten Ärzt:innen nicht, dass Morbus Parkinson mit Augenproblemen einhergeht oder dass zu den frühen Symptomen Geruchs- und Geschmacksstörungen gehören. Dadurch war man sich auch nicht über die sich daraus ergebenden Folgen, wie eine erhöhte Gefahr für Stürze durch Sehstörungen, bewusst. Auch wenn das Bewusstsein um die Parkinson-typischen Sehstörungen und Augenprobleme gewachsen ist, ist es wichtig, diese beim Neurologen oder der Neurologin zu erwähnen, damit sie in der Therapie berücksichtigt werden.
Wie Ärzt:innen die Augenprobleme bei Parkinson behandeln, hängt davon ab, welche Beschwerden bei Ihnen im Vordergrund stehen. Sind es eher die trockenen Augen oder ist es das unangenehme Doppeltsehen, das Sie beim Lesen stört? In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen hilfreiche Medikamente, Tipps und Maßnahmen vorstellen, die Ihnen dabei helfen, Ihre Sehstörungen und anderen Augenprobleme auf ein annehmbares Maß zu reduzieren oder zum Abklingen zu bringen:
Ein lästiges Problem bei Parkinson sind trockene Augen. Neben feuchtigkeitsspendenden Augengelen oder Augentropfen können Sie diesem unangenehmen Symptom auch mit diesen einfachen Hausmitteln begegnen:
Augenarzt:innen empfehlen im Zusammenhang mit Augen-Symptomen bei Parkinson ein regelmäßiges Augentraining, um die Augenmuskeln zu stärken und die Augen in ihrer Beweglichkeit zu fördern. So können sich Fokussierfähigkeit und Koordination der Augen verbessern, was die Sehstörungen reduzieren kann. Die folgenden Übungen können Sie zwischendurch immer mal wieder durchführen, sie lassen sich gut in den Alltag integrieren.
Halten Sie Ihren Zeigefinger etwa 30 Zentimeter vor Ihrem Gesicht. Nun führen Sie Ihren Finger nach oben und folgen ihm mit dem Blick. Dann senken Sie ihn nach unten ab – auch bei dieser Bewegung bleibt der Blick auf Ihren Finger gerichtet. Führen Sie diese Auf- und Abbewegung etwa zehnmal durch.
Gönnen Sie Ihren Augen eine Ruhepause. Schließen Sie die Augen und legen Sie Ihre Hand auf beide Augen. Atmen Sie achtmal ruhig und tief ein und aus. Laut Forschung soll diese Entspannung für die Augen diesen dabei helfen, sich zu erholen und zu regenerieren.
Halten Sie wieder Ihren Zeigefinger vor das Gesicht, etwa 20 Zentimeter vom Gesicht entfernt. Wechseln Sie nun zwischen dem nahen Blick auf Ihren Finger und dem weiten Blick in die Ferne hin und her, etwa zehnmal.
Rollen Sie nun mit den Augen, indem Sie sich gedanklich vorstellen, dass sie einen großen Kreis beschreiben – zunächst kreisen Sie fünfmal nach rechts, dann fünfmal nach links.
Lenken Sie den Blick für einige Minuten bewusst in die Ferne und gönnen Sie Ihren Augen eine Entspannung vom Nahsehen. Fokussieren Sie Ihren Blick dabei dennoch fest auf ein Objekt Ihrer Wahl.
Der Dopaminmangel bei Parkinson, der durch den Verlust von Nervenzellen in der schwarzen Substanz (Substantia nigra) zustande kommt, wirkt sich sowohl negativ auf die Steuerung der Augenmuskeln als auch auf die Koordination der Augen bei alltäglichen Augenbewegungen aus. Darüber hinaus reagiert auch die Netzhaut auf den Dopaminmangel: Visuelle Reize beispielsweise werden anders verarbeitet als mit ausreichend Dopamin. Dadurch kann es etwa zu Trugbildern (meist optische Halluzinationen) oder einer falschen Einschätzung von Entfernungen kommen.
Eine Störung der Pupillenregulation wirkt sich auf die Lichtempfindlichkeit aus. Der durch den Dopaminmangel begründete seltene Lidschlag führt bei vielen Menschen mit Parkinson zu trockenen Augen. Daneben können auch bestimmte Parkinson-Medikamente, wie Dopaminagonisten, Augenprobleme verursachen und zum Beispiel den Feuchtigkeitsfilm im Auge reduzieren, was Trockenheit und Reizungen der Augen begünstigt.
Augenprobleme oder Sehstörungen müssen nicht zwangsläufig von der Krankheit Morbus Parkinson herrühren. Dafür können auch andere Ursachen infrage kommen, wie zum Beispiel: