Über Parkinson
Ursachen
Symptome
Diagnose
Verlauf
Behandlung
Medikamentöse Behandlung
Gerätegestützte Behandlung
Unterstützende Therapien
Leben mit Parkinson
Ernährung
Sport und Bewegung
Hilfsmittel
Parkinson-Zentren
Eine tragende Rolle bei der Entstehung von Parkinson scheint die Zunahme von Umweltgiften zu spielen, denen wir alle mehr oder weniger ausgesetzt sind. Umweltschadstoffe zählen zu den Risikofaktoren, die Parkinson auslösen können. Vor allem Rückstände von Pflanzenschutzmitteln (Pestiziden) und Unkrautvernichtungsmitteln (Herbiziden) in konventionell erzeugten Lebensmitteln belasten den Körper. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die über längere Zeiträume hinweg solchen Chemikalien ausgesetzt sind, ein erhöhtes Parkinson-Risiko aufweisen.
Hier stellen wir die häufigsten Umweltschadstoffe vor, warum sie Parkinson triggern können und wie Sie sich vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen können.
Ohne es zu wollen, kommen wir täglich mit Umweltgiften in Berührung. Wenn wir atmen, nehmen wir häufig Feinstaub, Rußpartikel, Stickoxide und andere Stoffe aus Verkehr und Industrie auf. Am Arbeitsplatz und in unseren eigenen vier Wänden kann unser Körper Schadstoffen aus Bodenbelägen, Holzschutzmitteln oder bunten Textilien ausgesetzt sein. Selbst in der Nahrung und Flüssigkeit lauern Umweltgifte: Pestizide, Düngemittel, weitere Zusatzstoffe sowie Schwermetalle belasten in vielen Fällen unsere Lebensmittel.
Die moderne Wissenschaft arbeitet in diesem Zusammenhang mit dem Begriff “Xenobiotika”: Stoffe, die in einem lebenden Organismus nichts zu suchen haben. Zu den möglichen Umweltschadstoffen, die Parkinson auslösen können, zählen:
Weil die meisten Gifte geschmacks-, farb- und geruchlos sind, bemerken wir sie nicht. Deshalb können sie sich über die Jahre in unserem Körper ansammeln. Viele Gifte werden im Organismus gespeichert, vor allem in verschiedenen Organen. Fettlösliche Gifte wie Schwermetalle werden nämlich nicht über den Urin ausgeschwemmt, sondern lagern sich in den Fettzellen, den Zellwänden, dem Nervensystem und sogar dem Gehirn an. Mit der Zeit können diese Giftrückstände im gesamten Körper Entzündungen auslösen und Fehlfunktionen des Immunsystems triggern, die mit der Entstehung von Krebs sowie neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Parkinson in Verbindung gebracht werden.
Morbus Parkinson: Ursache und Verlauf Bei Morbus Parkinson sterben die Dopamin-Produzierenden Nervenzellen in einem bestimmten Teil des Gehirns ab: der substantia nigra. Da diese Zellen durch ihren Melatoningehalt schwarz pigmentiert sind, erklärt sich auch der lateinische Begriff substantia nigra (lat.: schwarz). Eine Schlüsselrolle spielt ein fehlgefaltetes Eiweiß: das sogenannte Alpha-Synuclein. Aus bislang unbekannten Gründen faltet sich dieses natürlich vorkommende Protein plötzlich falsch in den Dopamin-produzierenden Nervenzellen des Gehirns. Daraufhin verklumpt es über Jahre hinweg, reichert sich in den betroffenen Nervenzellen an und führt letztlich zum Absterben der Zellen.
Bei Morbus Parkinson sterben die Dopamin-Produzierenden Nervenzellen in einem bestimmten Teil des Gehirns ab: der substantia nigra. Da diese Zellen durch ihren Melatoningehalt schwarz pigmentiert sind, erklärt sich auch der lateinische Begriff substantia nigra (lat.: schwarz). Eine Schlüsselrolle spielt ein fehlgefaltetes Eiweiß: das sogenannte Alpha-Synuclein. Aus bislang unbekannten Gründen faltet sich dieses natürlich vorkommende Protein plötzlich falsch in den Dopamin-produzierenden Nervenzellen des Gehirns. Daraufhin verklumpt es über Jahre hinweg, reichert sich in den betroffenen Nervenzellen an und führt letztlich zum Absterben der Zellen.
In den letzten Jahren sind zunehmend schädliche Umwelteinflüsse in den Fokus der Parkinson-Forschung gerückt. Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass zum Beispiel Pestizide unserem Zellstoffwechsel schaden und mit der Zeit die Mitochondrien – die “Kraftwerke“ unserer Zellen – schädigen. Dieser oxidative Stress kann zum Absterben der Dopamin-produzierenden Nervenzellen im Gehirn führen.
Chemikalien und Gifte können zumindest bei einem Teil der Betroffenen zur Veränderung der Darmflora führen. Es gibt eine Reihe von Forschungsergebnissen, die auf eine veränderte Darmflora als mögliche Ursache der Parkinson-Entstehung hinweisen. Unter Darmflora verstehen Mediziner:innen die Gesamtheit aller Mikroorganismen im Darm. Das genetische Material aller Mikroorganismen im Darm wird als “Mikrobiom” bezeichnet: Es besteht aus etwa einem Kilogramm Bakterien.
Forscher vermuten, dass Pestizide eine gesunde Darmflora durcheinander bringen, indem sie „schlechte” Mikroorganismen stärken. Zahlreiche Forschungsergebnisse zeigen, dass Darmbakterien eine wesentliche Rolle für die Entstehung und Entwicklung der Parkinson-Erkrankung spielen. Über die Darmwand gelangen sie über den Blutkreislauf in den Körper, wo sie Entzündungsprozesse auslösen, die unsere Zellen schädigen können.
Für diese Annahme spricht, dass viele Parkinson-Patient:innen ein verändertes Darmmikrobiom aufweisen: so lassen sich fehlerhafte Alpha-Synuclein-Klumpen bei vielen Parkinson-Patient:innen auch in den Nervenzellen des Darms nachweisen. Aus diesem Grund vermuten Wissenschaftler:innen, dass die eigentliche Ursache bei vielen Patient:innen nicht – wie bisher angenommen – im Gehirn, sondern im Darm liegt. Es wäre möglich, dass die Alpha-Synuclein-Klumpen über die Darm-Hirn-Achse (z. B. den Vagusnerv) ins Gehirn gelangen und dort ähnlich einem Virus die gesunden dopaminergen Nervenzellen der schwarzen Substanz im Mittelhirn “infizieren”.
Im Frühjahr 2024 hat der Ärztliche Sachverständigenbeirat Berufskrankheiten (ÄSVB) beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales eine wissenschaftliche Empfehlung für die neue Berufskrankheit „Parkinson-Syndrom durch Pestizide“ beschlossen. Sie betrifft vor allem Menschen, die in der Landwirtschaft und beim Weinanbau arbeiten. In vielen Fällen kommen sie bei ihrer Arbeit mit Herbiziden, Fungiziden oder Insektiziden in Kontakt, die in der Landwirtschaft oder Industrie häufig eingesetzt werden. Wer unzureichend geschützt, langjährig und im beruflichen Kontext mit diesen Mitteln gearbeitet hat, kann die Parkinson-Erkrankung seither als Berufskrankheit anerkennen lassen. Mediziner:innen hoffen, dass der Arbeitsschutz für Landwirt:innen deutlich verstärkt wird, z. B. durch Schutzkleidung.
Parkinson: nicht veränderbare und veränderbare Risikofaktoren Mediziner:innen unterscheiden zwischen nicht veränderbaren und veränderbaren Risikofaktoren. Zu den wichtigsten nicht veränderbaren Risikofaktoren zählen Alter, Geschlecht und genetische Veranlagung. Sie sind festgelegt und ergeben sich aus unseren biologischen Voraussetzungen. Anders verhält es sich mit den veränderbaren Risikofaktoren wie Umweltbelastungen und unserem Lebensstil. Auf diese können wir Einfluss nehmen und so das Risiko, an Parkinson zu erkranken, durch bewusste Entscheidungen und Schutzmaßnahmen reduzieren.
Mediziner:innen unterscheiden zwischen nicht veränderbaren und veränderbaren Risikofaktoren. Zu den wichtigsten nicht veränderbaren Risikofaktoren zählen Alter, Geschlecht und genetische Veranlagung. Sie sind festgelegt und ergeben sich aus unseren biologischen Voraussetzungen. Anders verhält es sich mit den veränderbaren Risikofaktoren wie Umweltbelastungen und unserem Lebensstil. Auf diese können wir Einfluss nehmen und so das Risiko, an Parkinson zu erkranken, durch bewusste Entscheidungen und Schutzmaßnahmen reduzieren.
In einer hochindustrialisierten Gesellschaft wie Deutschland ist es nicht einfach, Umwelttoxine zu vermeiden. Zum Glück kann man eine Menge selbst tun, um den Körper vor Giftstoffen zu schützen und ihn bei der Entgiftung zu unterstützen.
Mit dem demografischen Wandel allein lässt sich der Anstieg neurodegenerativer Alterserkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer allein nicht erklären. Deshalb rücken lebensstilbedingte Ursachen zunehmend in den Fokus der Wissenschaftler. Die renommierte “Lancelot Commission” hat folgende ”Lifestylefaktoren” für den Anstieg von Parkinson und Alzheimer identifiziert:
Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, reichlich Bewegung und ausreichend Schlaf stärkt Körper, Seele und Geist und kann präventiv vor Erkrankungen wie Parkinson schützen. Und selbst wenn Sie bereits an Parkinson erkrankt sind, können Sie durch Ihr eigenes Verhalten den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen, wie Studien belegen. Durch Bewegung etwa verbessert die Beweglichkeit sowie der Gleichgewichtssinn. Es lohnt immer, etwas Gutes für sich zu tun.